Freies Deutsches Hochstift zeigt Material zur Hochzeit der deutschen Kultur auf 1600 Quadratmetern Romantik-Museum eröffnet am 14. September in der Innenstadt

Anne Bohnenkamp-Renken zeigt Medienvertretern das Deutsche Romantikmuseum. Sie ist glücklich, dass der Eröffnungstag immer näher rückt. Fotos: Mag

Innenstadt (nma) – Als erstes Museum weltweit widmet sich das Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt gänzlich dieser einen Epoche. Rund zehn Jahre lang hat das Freie Deutsche Hochstift für das Museum gekämpft, es konzipiert und schließlich gebaut. Eröffnung ist nun am 14. September und zu sehen gibt es einiges.

„Viele Menschen haben an diesem Projekt mitgearbeitet. Es war eine großartige Team-Arbeit“, erzählt Anne Bohnenkamp-Renken vor zahlreichen Medienvertetern im Foyer des Romantik-Museums. Gebäude und Museum sind so gut wie fertig, nur noch Kleinigkeiten müssen bis zur Eröffnung am 14. September bearbeitet werden. Unter anderem fehlt noch die große Spenderwand, denn nur durch externe Geldgeber war die Realisierung des Projekts, das in den vergangenen Jahren immer wieder kurz vor dem Aus stand, möglich.

Eine gewisse Rührung, dass der lang ersehnte Eröffnungstag immer näher rückt, ist Bohnenkamp-Renken durchaus anzumerken. „Wie viel Romantik steckt heute noch in uns allen? Dieser Frage wollen wir uns mit der Dauerausstellung widmen.“

Schließlich stünde die Romantik für die Hochzeit der deutschen Kultur. Und diese soll in all ihren Facetten abgebildet werden. Manuskripte, Grafiken, Gemälde und mehr sind zu sehen. Auch das Gebäude an sich ist besonders. 1200 Quadratmeter Ausstellungsfläche beinhaltet das neue Museum, weitere 400 Quadratmeter sind für Wechselausstellungen vorgesehen.

Der Spatenstich fand im Juni 2016 statt. Eine uralte Hauswand mit einem rund 500 Jahre alten zugemauerten Fenster bildet eine der Innenwände des Foyers, an dieser geht es die Himmelstreppe aufwärts, die zu den Ausstellungen führt. Auf der gegenüberliegenden Seite bildet eine hohe Bücherwand den literarischen Aspekt der Romantik ab.

Der Boden besteht aus einem Muster aus dreierlei Steinen. Das sind Bestandteile alter Frankfurter Häuser, die Steine sind aus Kriegstrümmern gemacht. Direkter Nachbar des Romantik-Museums ist das Geothe-Haus, weshalb sich im ersten Stock des Gebäudes die Goethe-Galerie befindet. Wie an einem roten Faden sollen sich die hier ausgestellten Gemälde an Goethes Leben entlang hangeln. Damit soll nicht nur die direkte Nachbarschaft zum Goethe-Haus gewürdigt, sondern auch der Bezug zur Mainmetropole hergestellt werden. Die Bilder sind mit Beschreibungen auf Deutsch und Englisch versehen, ein runder Raum mit Sitzbänken in der Mitte ist an den Wänden mit großen Porträts gepflastert. Dieser „Tempel der Freundschaft“ zeigt Bilder von Anton Graff, Porträtist des späten 18. Jahrhunderts. Der Maler konzentrierte sich mehr auf den charakteristischen Ausdruck seines menschlichen Modells, statt auf protzige Gewänder und Orden an der Brust.

Im oberen Bereich des Museums ändert sich das Besuchererlebnis. Statt mit gedeckten Farben wie in der Goethe-Galerie sind die Wände hier dunkel gestrichen. Verspiegelte Stelen sollen beim Eintritt dem Besucher verdeutlichen, dass die Epoche der Romantik nicht einfach zu begreifen ist. Verschiedene Zitate auf den Stelen bilden Aussagen von verschiedenen Menschen ab und sollen den Besucher gleichzeitig dazu anregen, über das eigene Verständnis dieser Epoche nachzudenken. In Schreibpulten, die geöffnet werden können, liegen originale Handschriften. Kreative Texte an den Wänden und Bildschirmen erzählen verschiedene Geschichten, die dem Besucher bei seiner Suche nach der Bedeutung der Epoche helfen. Aber davon können sich Interessierte ja schon bald selbst überzeugen: Ab Dienstag, 14. September ist geöffnet.

Weitere Artikelbilder