Professoren-Team der UAS mit zweitem Preis beim Hessischem Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre ausgezeichnet Studienerfolg in der Informatik

Für ihr Lehrkonzept wurden (von links) Martin Simon, Jörg Schäfer, Jens Liebehenschel und Baris Sertkaya mit dem zweiten Preis des Hessischen Hochschulpreises für Exzellenz in der Lehre in der Kategorie Lehrveranstaltung oder Lehrprojekt ausgezeichnet.

Nordend-West (red) – Heutige technische Errungenschaften sind durch Software gesteuert oder bestehen vielfach sogar nur aus Software. Wesentlich dabei ist die Entwicklung effizienter Lösungen, denn gerade heute sind schnelle Laufzeit und geringer Speicherplatzbedarf unabdingbar. Dazu bedarf es einer Umsetzung geeigneter Algorithmen und Datenstrukturen. Dies wird in den Informatik-Studiengängen an der Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) im Modul Algorithmen und Datenstrukturen gelehrt.

Das Themengebiet wird von den Studierenden als sehr „schwierig“ wahrgenommen – umso wichtiger war es den Professoren Jens Liebehenschel, Jörg Schäfer, Baris Sertkaya, und Martin Simon ein Lehrkonzept zu entwickeln, welches es den Studierenden ermöglicht, die komplexen Zusammenhänge auf anschauliche Weise zu verstehen und deutlich bessere Klausurergebnisse zu erzielen – die Notendurchschnitte verbesserten sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich von 3,96 auf 3,15. Für dieses seit mehreren Jahren erfolgreiche Konzept mit dem Titel „Smart Education in der Informatik“ wurden sie nun mit dem zweiten Preis beim Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (HMWK) in der Kategorie „Lehrveranstaltung oder Lehrprojekt“ ausgezeichnet.

„Das Professoren-Team unseres Fachbereichs Informatik und Ingenieurwissenschaften hat mit viel Engagement und Kreativität bewiesen, wie Studierenden komplexes Fachwissen vermittelt werden kann und Studienleistungen durch neue Lehrmethoden nachhaltig verbessert werden können. Zur Auszeichnung beim Hessischen Hochschulpreis für Exzellenz in der Lehre möchte ich den vier Professoren herzlich im Namen der Hochschulleitung der UAS gratulieren“, freut sich René Thiele, geschäftsführender Präsident sowie Vizepräsident für Studium und Lehre der Frankfurt UAS.

„In das jeweils im Sommersemester angebotene Modul schreiben sich bis zu 500 Studierende mit vielfältigen Bildungshintergründen und Lebenssituationen ein. Diese, nicht nur geschlechterspezifische, Diversität birgt große Herausforderungen: Unterschiedliche mathematische Grundbildung, Tiefe der Kenntnisse und Erfahrung in der Programmierung, verschiedene Lerntypen, soziale und fachliche Interaktionsfähigkeiten und zeitliche Restriktionen. Diese Probleme wurden durch die pandemiebedingte Notwendigkeit der Online-Lehre noch verschärft“, sagt Liebehenschel, Professor für Mobile Systems Engineering an der UAS. „Unser modularer Baukasten – unter anderem bestehend aus einer Kombination aus Teamteaching, Inverted Classroom, physischen Exponaten und der Anwendung von Jupyter-Notebooks – führte schließlich zum Lernerfolg bei den Studierenden.“

Bereits 2015 entschlossen sich zwei Mitglieder des Teams zu einem Experiment: Vorlesung in einer Großveranstaltung als Teamteaching, also dem Unterricht mit zwei Lehrenden, die sich während der Veranstaltung abwechseln. „Das Ziel war es, die Begeisterung der Studierenden für das Modul zu wecken. Auf Basis eines didaktischen ‚Drehbuchs’ wechseln sich zwei Lehrende in der Vorlesung alle 15 bis 20 Minuten ab, um das Aufmerksamkeitsniveau der Studierenden hochzuhalten.

Das ‚Drehbuch’ enthält neben der feingranularen Planung der Themen weitere Informationen, beispielsweise passende Aktivierungen. Wir diskutieren mit den Studierenden, aber auch untereinander – teils geplant, teils aus der Situation entstanden“, erklärt Schäfer, Professor für Maschinelles Lernen, Objektorientierte Programmierung, Verteilte Systeme.