Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums malen besondere Porträts Echte Picassos made in Bischofsheim

Bürgermeisterin Monika Böttcher, Schulleiter Claus Wörn und der Physiker Albert Einstein haben etwas gemeinsam: Von ihnen gibt es neuerdings ein farbenfrohes Porträt im Stil Pablo Picassos. Bild: pm

Maintal – Farbpaletten und Pinsel liegen auf den Tischen des Klassenraumes, es riecht nach frischer Farbe. Mittendrin, auf einer Staffelei aus Holz, steht Monika Böttcher, gemalt in Acryl auf Leinwand. Auf den ersten Blick ist die Maintaler Bürgermeisterin nicht zu erkennen. Doch genau das ist das Ziel des Projekts „Picasso is watching you“, das im Rahmen der Projektwoche des Albert-Einstein-Gymnasiums (AEG) stattfand. „Die Schüler sollten Porträts im Stil von Picasso erstellen. Also abstrakt, mit geometrischen Formen und ausdrucksstarken Farben“, erklärt Susanne El Ghoul, die Leiterin des Projekts.

Sich von der natürlichen Darstellung zu lösen, sei dabei die größte Herausforderung für die Fünft- und Sechstklässler gewesen. „Dass sie eben nicht malen sollen, was sie sehen, sondern die Gesichter abstrakt aussehen dürfen, das musste erst mal rein in die Köpfe“, so die Hanauerin. Das Projekt hat die 41-Jährige auf Anfrage der Schule initiiert.

Vor dem Start hatte El Ghoul zunächst einen Aufruf gestartet. Denn jeder hatte im Vorfeld die Möglichkeit, ein Foto einzureichen und sich – gegen eine Spende – im Picasso-Stil malen zu lassen. Für 50 Euro gab es eine Leinwand in der Größe 30 mal 40 Zentimeter, gegen eine 100-Euro-Spende eine Leinwand in der Größe 50 mal 70 Zentimeter. Außerdem wurden die Modelle gebeten, Infos zu Lieblingsfarben und Hobbys anzugeben. Denn beides sollte sich in den Porträts wiederfinden.

An Monika Böttcher schickte Susanne El Ghoul eine persönliche Anfrage. Und die Rathauschefin machte gern mit. „Sie wünschte sich ein farbenfrohes Bild, nur Brauntöne mag sie nicht“, erzählt El Ghoul. Außerdem gab Böttcher die Information, dass sie sich gern in der Natur bewegt oder Kunstausstellungen besucht. Denn die Politikerin hat im Nebenfach Kunstgeschichte studiert. Am Ende haben zwei Schülerinnen den Pinsel geschwungen, und Böttcher in Acryl verewigt. Elena Schekeb aus der 5a malte die Politikerin mit violetten Haaren und exzentrischer blauer Augenumrandung, Klassenkameradin Isabell Bulmann setzte Böttcher mit bunten Haaren, umgeben von Wolken und Blumen, in Szene.

Dabei war sie nicht die einzige prominente Person, die den Schülern als Vorlage diente. Auch Albert Einstein, Namensgeber des Bischofsheimer Gymnasiums, und die berühmte Mona Lisa wurden von den zwölf Mädchen und vier Jungs im Picasso-Stil verewigt. Und natürlich durften auch bekannte AEG-Gesichter nicht fehlen: Schulleiter Claus Wörn wurde von Yasmin El Ghoul porträtiert, mit verrutschtem Auge, schräger Nase und einer Fliege mit AEG-Aufdruck. Die Zahlen im Hintergrund sollen eine Anspielung an Wörns ehemalige Unterrichtsfächer Mathe und Physik sein, erzählt die Elfjährige, die wie alle im Raum ihren Schulleiter „ziemlich cool“ findet. Auch Oberstufenleiter Jons Bauer wurde mit einem Porträt überrascht. „Es ist mir eine Ehre, von dir gemalt worden zu sein“, bedankte sich der Lehrer bei der zwölfjährigen Pauline Lehner. Sein kubistisches Ich will Bauer nach der Ausstellung in sein Büro hängen.

Von Kristina Bräutigam