Nach Corona haben die Clearwater Stompers wieder mehr Zulauf Tänzerischer Urlaub vom Alltag

Der Cowboyhut darf bei den Linedance-Abenden im Waldhof nicht fehlen.

Langenselbold – Stolze 20 Kursteilnehmer konnten kürzlich ihren Anfängerkurs im Linedance bei den Clearwater Stompers Kinzigsee abschließen. „So viele wie noch nie“, freute sich Vorsitzender Frank Töpfer.

Wenn man das Café Waldhof an einem Dienstagabend betritt, landet man quasi in den USA. Es begegnen einem dann nämlich Frauen und Männer, die zumeist mit schwarzen Cowboyhüten und -stiefeln, schwarzen Hemden und dunklen Hosen gekleidet sind. Aus der Musikanlage erklingen Country-Hits. Zwischen den rund 40 Mitgliedern des Vereins sitzen 20 Kursteilnehmer, die an diesem Abend ihren Anfängerkurs erfolgreich beenden. „Nicht ohne eine theoretische und eine praktische Prüfung“, wie Töpfer schmunzelnd berichtet.

Doch zunächst wird das Gelernte noch einmal in einem kleinen Nebenraum geübt. Auch am letzten Abend des zehnwöchigen Kurses dreht sich alles um das Thema Linedance. „Normalerweise umfasst ein Kurs zehn Teilnehmer,“ so Töpfer. Die Nachfrage sei aber nach Corona enorm gewesen. Doch die nun doppelte Teilnehmerzahl habe in dem kleinen Nebenraum Vorteile, wie Töpfer weiß: „Dadurch ist man gezwungen, kleine Schritte zu machen. Bei zu großen Schritten ist man nicht schnell genug, um im Takt zu bleiben. Kleine Schritte sind einfach schneller.“ In den vergangenen neun Kursabenden haben die Teilnehmer Grundfiguren des Linedance gelernt. Mit diesen Bewegungsabläufen kann dann jeder Tanz zusammengestellt werden. „Natürlich gibt es auch noch fortgeschrittene Figuren.“

Doch der Spaß am Tanz und die Geselligkeit stehen für den Verein an erster Stelle. „Wenn wir das Niveau zu hoch schrauben, kommen vielleicht nicht mehr alle Tänzer mit.“ Aus diesem Grund verzichten die Stompers auch auf Wettbewerbe. „Der Linedance ist für uns auch Urlaub vom Alltag. Das sollte nicht in Leistungsdruck münden.“ So ist die Prüfung auch nicht wirklich ernst gemeint und besteht nur aus ein paar Fragen. Stolz können so alle frisch gebackenen Linedancer ihre Urkunde aus den Händen Töpfers entgegennehmen. Nicht wenige haben Blut geleckt und machen direkt weiter. Ob im folgenden Aufbaukurs oder als Mitglied im Verein.

Während die Teilnehmer noch an den letzten Bewegungen feilen und den Nebenraum des Cafés in Beschlag nahmen, formieren sich im Gastraum schon die Mitglieder und tanzen selbst eine Runde mit. „Das Nebeneinander zwischen Mitgliedern und Kurs hat sich gut bewährt. Wenn die einen Pause machen oder ohne Musik Bewegungen erklärt bekommen, nutzt die andere Gruppe den Raum zum Tanzen.“

Töpfer ist erleichtert, den Verein über die Corona-Krise gerettet zu haben. „Viele befreundete Vereine mussten aufgeben“, weiß er zu berichten. Einer der großen Vorteile des Linedance ist es, dass man keinen festen Partner braucht. Die Tänzerstellen sichin Reihen, den „Lines“, auf und vollführen gemeinsame Choreografien. Einen Ansager wie beim Squaredance gibt es nicht.

Wer selbst gerne mal das Tanzbein schwingen mag, ist bei den Clubabenden der Stompers dienstags von 19 bis 22 Uhr im Café Waldhof willkommen. Tanzen muss man dafür nicht können. Eine Affinität zur Country-Musik sollte man aber schon mitbringen.
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