Gehwegparken bleibt schwieriges Thema Dauerthema im Ortsbeirat

Es wird eng: Nicht jeder Autofahrer lässt beim Parken auf dem Gehweg genug Platz für Fußgänger oder gar Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen. Bild: katrin stassig

Hanau-Steinheim – Das Thema Gehwegparken hat erneut den Steinheimer Ortsbeirat beschäftigt. Anlass war der „Antrittsbesuch“ von Stadträtin Isabelle Hemsley (CDU), die das Gremium im Vorfeld um Fragen und Themenwünsche zu ihren Ressorts gebeten hatte. Das Gehwegparken, das die Straßenverkehrsordnung (StVO) eigentlich verbietet, das aber in vielen Wohngebieten in den Hanauer Stadtteilen gängige Praxis ist, bezeichnete Hemsley als „eines meiner Lieblingsthemen“. Sie kündigte an, das Problem „gesamtstädtisch“ betrachten zu wollen. Man wolle „keine Stückellösung wie in Klein-Auheim“, wo immer wieder nachgebessert werden müsse. „Wenn ich ein Thema angehe, möchte ich es ordentlich machen“, betonte sie.

In Klein-Auheim war, wie berichtet, im Frühjahr in der Hauptdurchgangsstraße das Parken neu geregelt worden: Statt halb auf dem Gehweg wurden Parkflächen auf der Fahrbahn der Seligenstädter Straße ausgewiesen. Nach Kritik aus dem Stadtteil war das Konzept punktuell überprüft worden.

Die Frage zum Gehwegparken in Steinheim hatten im Vorfeld der Sitzung unter anderem die Grünen im Ortsbeirat an die Stadträtin geschickt. „In der aktuellen öffentlichen Debatte um die Situation des ruhenden Verkehrs in Steinheim wird deutlich, dass die Sicherheit der Fußgänger deutlich zu kurz kommt.“ De facto werde in vielen Wohnstraßen die StVO außer Kraft gesetzt, an deren Stelle rücke das Gewohnheitsrecht. Die Grünen hatten dazu bereits vor gut einem Jahr einen Antrag gestellt, der aber abgelehnt wurde. Unsere Zeitung hatte das Thema kürzlich erneut aufgegriffen, nachdem Leser aus Steinheim über rücksichtslose Gehwegparker geklagt hatten.

Es gelte, verschiedene Interessen unter einen Hut zu bringen, so Stadträtin Hemsley im Ortsbeirat. Gehwegparker behindern Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen; wenn Autos auf der Straße stehen, kommt womöglich die Müllabfuhr nicht mehr durch. Hemsley will deshalb alle Beteiligten an einen Tisch holen: HSB und HIS, Straßenverkehrsbehörde, Ordnungspolizei und Feuerwehr.

Bert-Rüdiger Förster (Rep) berichtete, nach der jüngsten Berichterstattung unserer Zeitung über das Gehwegparken habe er seine Nachbarn auf die Problematik aufmerksam gemacht und für Rücksichtnahme auf Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geworben. Mit „erfreulicher Resonanz“. Es werde nach seiner Beobachtung weniger auf dem Gehweg geparkt, dieser sei allerdings auch breit genug. „Aber wenn wir gar nicht mehr auf dem Gehweg parken dürften, müssten wir eine Einbahnstraße draus machen.“

Die Diskussion zeigte, dass mangelnder Platz ein grundlegendes Problem ist, das nicht leicht zu lösen sein dürfte. Hans Sturm (SPD) warf die Frage nach quartiernahem Parken auf, bei dem größere Parkplätze wohnortnah angeboten werden. Das werde nicht überall funktionieren, zumal dafür in Frage kommende Flächen in Steinheim rar seien. „Das ist kein Thema, das wir morgen gelöst haben“, brachte es Stadträtin Hemsley auf den Punkt.
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