Erlenseer Stadtverordnete ändern entsprechende Satzung Das Ehrenamt würdigen

Nicht nur hervorragende Sportler, sondern alle Personen aus der Bevölkerung, die sich ehrenamtlich engagieren, sollen künftig in Erlensee gewürdigt werden. symbol Bild: arvhiv

Erlensee – Bei diesem Tagesordnungspunkt zogen die Stadtverordneten an einem Strang: Wie bereits in anderen Kommunen sollen künftig auch in der Stadt Erlensee alle Ehrenamtlichen gewürdigt werden. Bislang wurden lediglich herausragende Sportler ausgezeichnet.

Was in der Parlamentssitzung als interfraktioneller Antrag verabschiedet wurde, habe eine Vorgeschichte, beeilte sich die Vorsitzende der Grünen, Renate Tonecker-Bös, in der Debatte vorwegzuschicken. Schließlich habe ihre Fraktion die Initiative dazu im Rahmen der Haushaltsberatungen ergriffen. Der Antrag wurde dann allerdings wieder zurückgezogen, um ihn erneut einzubringen, nachdem er mit der SPD abgestimmt worden war. Dass es jetzt durch Überzeugungsarbeit sogar gelungen sei, noch die CDU einzubinden, die sich schwergetan habe, zuzustimmen, „freut uns sehr“, betonte Tonecker-Bös.

Um ehrenamtlich Tätige in allen Bereichen in der Öffentlichkeit sichtbarer zu machen, muss die entsprechende Satzung überarbeitet werden. Sie sieht bisher lediglich die Auszeichnung hervorragender Leistungen auf dem Gebiet des Sports vor.„In vielen Städten wird die Arbeit Ehrenamtlicher zum Beispiel mit einem ‘Ehrenamtstag’ gewürdigt“, wird im Beschlussvorschlag ausgeführt. „Dies kann dann über die Anerkennung hinaus zur Folge haben, mehr Menschen für eine wie auch immer geartete Ehrenamtsarbeit zu gewinnen.“

In der Begründung heißt es, die Bevölkerung gehe durch schwierige Zeiten, „egal ob es die hohen Energiepreise, Lebenshaltungskosten oder Wohnkosten sind: Es trifft vor allem diejenigen Teile der Bevölkerung, die ohnehin schon Schwierigkeiten haben, finanziell über die Runden zu kommen“. Daher werde es immer wichtiger, diejenigen besonders sichtbar zu machen, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement für den sozialen Zusammenhalt in diesen krisenhaften Zeiten einstehen. „Wir sollten alle, die in einem Ehrenamt – ob Politik, Sport, Rotes Kreuz, THW, Feuerwehr, Kirche, Jugendarbeit, ziviles Engagement, Umwelt- und Naturschutz – etwas leisten oder geleistet haben, unabhängig von politischen Zielen, auszeichnen.“

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Dr. Martin Maul ergänzte in der Stadtverordnetenversammlung, dass aktuell mehr Zusammenhalt notwendig sei. „Das wichtigste Kapital, das wir haben, ist sozialer Frieden.“
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