Verzögerung bei Gastro-Projekten „Vorzimmer“ öffnet erst im März

Immerhin: Draußen spielte kürzlich schon einmal die Musik. Drinnen wird es frühestens im kommenden März Partys geben. Die Eröffnung der Stadthaus-Lokalität „Vorzimmer“ lässt weiter auf sich warten. Bild: PM

Bruchköbel – Auf der Bühne des neuen Stadtplatzes spielte die Band Helium 6, es gab Bier vom Fass und Kulinarisches aus der Küche von Gastronom Christian Holle. Der Unternehmer, der bekanntlich die Stadthaus-Gastronomie mit dem Namen „Vorzimmer“ übernehmen wird, war Initiator der Party auf dem neuen Terrain vor dem Stadthaus. Trotz Regenwetter war die Veranstaltung gut besucht, die Stimmung ausgelassen. Bei so manch einem Besucher wird da schon richtige Vorfreude auf das neue „Vorzimmer“ aufgekommen sein, dessen technischer Ausbau gerade finalisiert wird. Die Ernüchterung folgte jedoch ein paar Tage später: Per Pressemitteilung zog die Stadt in Zweifel, dass das „Vorzimmer“ in diesem Jahr noch eröffnet werden kann. „Verzögerungen bei den Lieferketten und wechselnden Verfügbarkeiten von Waren können bedeuten, dass die Eröffnung erst im nächsten Frühjahr ansteht“, hieß es in der Mitteilung. Auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigte Christian Holle: „Ja, es wird März werden, bis wir eröffnen können.“ Grund sei, dass wichtige Küchenelemente nicht auf die Schnelle zu bekommen seien. Holle betont aber, dass dem Catering für Veranstaltungen im Stadthaus nichts im Wege stehe.

Ursprünglich sollte das Lokal längst eröffnet sein. Vergangenes Jahr im Mai war Holle davon ausgegangen, dass die Gastronomie bereits im Sommer – also einige Monate nach offiziellem Bezug des neuen Stadthauses eröffnet werden könne.

Dem war aber nicht so. Der Start des „Vorzimmers“ hat sich dann laut Darstellung der Stadt durch „notwendige bauliche Anpassungen an die gesetzlichen Rahmenbedingungen“ deutlich verzögert. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dass eine Übergabe an Gastronom Holle voraussichtlich in diesem September erfolgen könne, heißt es in der städtischen Mitteilung. Dann könne auch mit dem gastronomischen Ausbau begonnen werden. Holle meint, vor Beendigung der Arbeiten könnten die fehlenden Elemente zum Aufbau der Küche nicht bestellt werden. Die Verzögerung hat auch Folgen auf das zweite größere gastronomische Projekt in Bruchköbel: das Alte Rathaus am Freien Platz, das ebenfalls von Holle betrieben werden soll. Denn bevor nicht ein Projekt abgeschlossen ist, soll mit dem zweiten nicht begonnen werden. „Es gilt, erst eine Baustelle abzuschließen – für beide Beteiligte“, bekräftigte Bürgermeisterin Sylvia Braun. Grund für die Vorgehensweise ist unter anderem Personalmangel im städtischen Bauamt, das durch den Stadtumbau seit Jahren auf voller Kraft fährt.. „Selbst wenn wir morgen mit den Arbeiten begännen, würde es mindestens ein Jahr zur Fertigstellung dauern“, kalkuliert Holle.

Die Stadt muss in das Gebäude mit seiner maroden Technik mehr als eine Million Euro investieren. Holle bringt für die Verzögerung und den Fahrplan der Verwaltung „Verständnis“ auf. „Es geht nur, wenn wir gegenseitiges Verständnis haben“, betont der Unternehmer. Noch also scheint die Stimmung gut zu sein.

Von Holger Weber