Ursprünglich sollte das Lokal längst eröffnet sein. Vergangenes Jahr im Mai war Holle davon ausgegangen, dass die Gastronomie bereits im Sommer – also einige Monate nach offiziellem Bezug des neuen Stadthauses eröffnet werden könne.
Dem war aber nicht so. Der Start des „Vorzimmers“ hat sich dann laut Darstellung der Stadt durch „notwendige bauliche Anpassungen an die gesetzlichen Rahmenbedingungen“ deutlich verzögert. Derzeit werde mit Hochdruck daran gearbeitet, dass eine Übergabe an Gastronom Holle voraussichtlich in diesem September erfolgen könne, heißt es in der städtischen Mitteilung. Dann könne auch mit dem gastronomischen Ausbau begonnen werden. Holle meint, vor Beendigung der Arbeiten könnten die fehlenden Elemente zum Aufbau der Küche nicht bestellt werden. Die Verzögerung hat auch Folgen auf das zweite größere gastronomische Projekt in Bruchköbel: das Alte Rathaus am Freien Platz, das ebenfalls von Holle betrieben werden soll. Denn bevor nicht ein Projekt abgeschlossen ist, soll mit dem zweiten nicht begonnen werden. „Es gilt, erst eine Baustelle abzuschließen – für beide Beteiligte“, bekräftigte Bürgermeisterin Sylvia Braun. Grund für die Vorgehensweise ist unter anderem Personalmangel im städtischen Bauamt, das durch den Stadtumbau seit Jahren auf voller Kraft fährt.. „Selbst wenn wir morgen mit den Arbeiten begännen, würde es mindestens ein Jahr zur Fertigstellung dauern“, kalkuliert Holle.
Die Stadt muss in das Gebäude mit seiner maroden Technik mehr als eine Million Euro investieren. Holle bringt für die Verzögerung und den Fahrplan der Verwaltung „Verständnis“ auf. „Es geht nur, wenn wir gegenseitiges Verständnis haben“, betont der Unternehmer. Noch also scheint die Stimmung gut zu sein.
Von Holger Weber