Zwei CDU-Kandidaten um das Amt

CDU-Vorstand bringt Stellungnahme

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

(Bruchköbel/pm/jgd) – In der Bruchköbeler CDU ist man bestrebt, die Situation mit den beiden konkurrierenden CDU-Kandidaten zum Bürgermeisteramt in geordneten Bahnen zu halten.

Bekanntlich hatte die CDU den Referenten des amtierenden Bürgermeisters, Daniel Weber, mit nur knapper Mehrheit zu ihrem Kandidaten erkoren. Einige Wochen später entschloss sich dann auch der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Thomas Sliwka zur eigenen Kandidatur. Nun gibt es dazu eine interne Mitteilung des Vorstandes, die dieser auch an die Presse gab. Wobei darin eine gewisse Pointe liegt: Der Vorstandsvorsitzende der Bruchköbeler CDU, das war bislang Thomas Sliwka aus Niederissigheim. Sliwka hat dieses Amt jetzt niedergelegt. Das Schreiben an die Mitglieder versendete der stellvertretende CDU-Vorsitzende Carsten Hübscher. Sliwka will aber offenbar dennoch Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtparlament bleiben, die er anscheinend auch als politische Unterstützung hinter sich wähnt. Der CDU-Vorstand wiederum scheint keine konkreten Disziplinierungen gegenüber Sliwka anzustreben, bekräftigt aber, Daniel Weber als offiziellen CDU-Kandidaten zu unterstützen.

Wörtlich heisst es in der CDU-Erklärung: „Wie Sie wissen, hat die CDU Bruchköbel unseren Parteifreund Daniel Weber zum offiziellen Kandidaten der CDU für die Wahl des Bürgermeisters/ der Bürgermeisterin der Stadt Bruchköbel am 27. Oktober 2019 nominiert. Die Entscheidung auf der Mitgliederversammlung zwischen ihm und seinem Gegenkandidaten, unserem Parteifreund Thomas Sliwka, fiel mit lediglich einer Stimme Mehrheit denkbar knapp aus. Dieses mag etwaige Enttäuschungen zumindest menschlich verständlich machen. Dennoch war es eine Mehrheit unter uns Mitgliedern.“

Zwischenzeitlich, so heisst es weiter, habe Thomas Sliwka den Vorständen des CDU Kreisverbandes und des CDU-Stadtverbandes seine Entscheidung mitgeteilt, bei der Bürgermeisterwahl „als unabhängiger Bewerber“ antreten zu wollen. In seinem Schreiben verweise Sliwka auf Begleitumstände der Nominierung, die er als unfair ansieht. Dennoch sehe Sliwka ein, dass seine Kandidatur einen Verstoß gegen die Satzung der Partei darstelle, und dass sein Handeln für seine Stellung in der CDU auch nicht folgenlos bleiben werde. Er werde daher mit formeller Einreichung der Bewerbungsunterlagen bei der Stadt sein Amt als Vorsitzender des CDU Stadtverbandes Bruchköbel bis zum Abschluss der Bürgermeisterwahl ruhen lassen. Von einem Austritt aus der CDU ist allerdings nicht die Rede.

Im CDU-Rundbrief wörtlich: „Als gewählte Amtsträger/innen der CDU werden wir die fundamentalen Grundsätze der inneren Ordnung der CDU, insbesondere den Grundsatz der innerparteilichen Solidarität, achten und daher selbstverständlich die Mehrheitsentscheidung unserer Mitgliederversammlung zugunsten unseres Parteifreundes Daniel Weber anerkennen und umsetzen – unabhängig davon, ob wir ihn bereits ursprünglich unterstützt oder uns noch auf der Mitgliederversammlung für Thomas Sliwka entschieden hatten. Die CDU Bruchköbel wird Daniel Weber tatkräftig dabei unterstützen, dass die CDU auch weiterhin den Bürgermeister der Stadt Bruchköbel stellen wird und so die jahrzehntelange Erfolgsgeschichte christlich-demokratischer Kommunalpolitik fortgesetzt werden kann. Gleichzeitig hat der Vorstand der CDU Bruchköbel in seinem Handeln der Gesamtheit der Mitgliedschaft, gleich ob Mehr- oder Minderheit, Rechnung zu tragen. Daher geht es jetzt, auch darüber besteht im Vorstand Einvernehmen, vordringlich darum, sich auf gemeinsame Grundwerte und politische Grundüberzeugungen zu besinnen, in die Partei versöhnend hineinzuwirken, nicht weiter zu polarisieren sowie kurz- oder zumindest mittelfristig wieder zur alten Geschlossenheit, ja zur alten Freundschaft untereinander zurückzufinden.“