Sie sind sich zum Verwechseln ähnlich, und doch so verschieden. Auch wenn die Kinder genetisch identisch sind, bilden sich unterschiedliche Persönlichkeiten aus. „Meine eine Tochter ist eher die Dominante, die andere gibt schnell nach“, bringt eine der Mütter die differierenden Persönlichkeiten ihrer Kinder zum Ausdruck.
Für Nicole Höfer als Koordinatorin des Familienzentrums ist der wöchentliche Treff ein Gewinn: „Ich hatte das Gefühl, dass sich relativ schnell eine Gruppe geformt hat, man kann sich anders austauschen, die Bedürfnisse eines Zwilling und die Anforderungen der Eltern sind anders“. So treffen sich regelmäßig die Familien Cremer, Caro und Lautenschläger zum sozialen Kontakt. Das doppelte Babyglück bedeutet aber auch doppelte Arbeit.
Aufmerksamkeit wird eingefordert
Man braucht Arme wie ein Krake, berichtet eine Mutter aus ihrem Erfahrungsschatz. Die Eltern sind gefangen in einer Endlosschleife aus Füttern, Wickeln und Schlafen legen. Können Eltern mit zwei unterschiedlich alten Kindern beim Versorgen des jüngeren das ältere noch halbwegs um Geduld bitten, ist dies bei einem Zwilling kaum zu schaffen.
Beide haben die gleiche Entwicklungsstufe, und brauchen dementsprechend das gleiche Maß an Aufmerksamkeit. Besonders wenn dem Schwesterchen nachgeeifert wird: Hat die eine Aua, wirft sich die andere auf den Boden und will das Pflaster an die gleiche Stelle geklebt bekommen. Die Aufmerksamkeit der Eltern wird unbarmherzig eingefordert.
So ist ein Austausch des Erfahrungsschatzes im Familienzentrum wöchentlich gefragt. Neue Gesichter sind gerne gesehen, schließlich ist noch die Frage aller Fragen zu klären: Wie bringe ich zwei Kinder gleichzeitig zum Einschlafen? Ein Geheimnis, für dessen lüften sich jede Zwillings-Mama glücklich zeigen würde.