Kreis Offenbach spendet 5 000 Euro für Quadrokopter Drohne macht Suche nach Rehkitzen in Rodgau einfacher

Die Aktion Rehkitz hat nun technische Unterstützung. Mit einer fliegenden Wärmebildkamera sucht der Verein nach Rehkitzen im Gras. Sie sollen vor dem Mähdrescher in Sicherheit gebracht werden. Der Kreisbeigeordnete Carsten Müller überreichte einen Scheck über 5 000 Euro an Karl Giebel von der Aktion Rehkitz. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Die Aktion Rehkitz geht neuerdings in die Luft. Die Aktiven haben sich zur Unterstützung ihrer Arbeit einen Quadrokopter mit Wärmebildkamera angeschafft. Finanzielle Unterstützung gab es nun von der Stiftung Miteinander Leben in Person des Kreisbeigeordneten Carsten Müller und von der Sparkasse Dieburg, vertreten durch den Nieder-Röder Filialleiter Helmut Schrod.

Schätzungen des Deutschen Jagdverbandes zufolge sterben deutschlandweit 100.000 Kitze pro Jahr durch landwirtschaftliche Maschinen. Seit dem Frühsommer 2015 sind die Ehrenamtlichen der Aktion Rehkitz unterwegs. Sie suchen meist zu Fuß jene Wiesen nach Rehkitzen ab, die in Kürze gemäht werden sollen. Da sich diese „manuelle“ Suche als sehr zeit- und personalintensiv erwies, rüstete der Verein seine technische Unterstützung auf.

Nun summt der Quadrokopter bei der Rehkitzsuche vor sich hin. Kleine Propeller halten das Gerät in der Luft. Gesteuert wird die flugfähige Maschine vom Boden aus. Sie bewegt sich über das Feld, das in Kürze gemäht werden soll. Inzwischen hat die Aktion Rehkitz 45 Helfer. Zwei davon laufen links und rechts des abzusuchenden Areals und führen in ihren Händen kleine Bildschirme mit sich. Darauf werden die Daten des fliegenden Kopters wiedergeben. Das angezeigte Bild sieht aus wie das Foto einer ärztlichen Ultraschalluntersuchung. Wird eine „warme“ Stelle unter dem Gras angezeigt, bringen die Rehkitzretter das junge Tier in Sicherheit.

Mähdrescher sind eine tödliche Gefahr

Die Ehrenamtlichen werden inzwischen auch nach Aschaffenburg gerufen, nach Urberach und nach Hainburg. Immer geht es um die Suche nach Rehkitzen, bevor der Landwirt die Wiese mäht. „Wir wünschen uns noch mehr Anrufe von Landwirten“, appelliert Vorstandsmitglied Thomas Köthe an die Grundstücksbesitzer. Und auch weitere Helfer für die eigentliche Suche sind herzlich willkommen.

Die Aktion Rehkitz ging im Winter 2014/15 an den Start. Karl Giebel suchte Mitstreiter für seine Initiative, denn versteckte Rehkitze im Gras sind von den Maschinen der Landwirten aus kaum zu sehen. Die Ricken legen die Jungen im hohen Gras ab. Kommt der Mähdrescher, duckt sich das Kleine und hat gegen die Mähmaschine keine Chance. Die Stiftung Miteinander Leben fördert gemeinnützige Projekte in den Bereichen Bildung, Erziehung, Völkerverständigung, Kunst, Kultur, Naturschutz sowie Jugend- und Altenhilfe.