Rodgauer Prinzenpaare ziehen gemeinsam durch Jügesheim Gegen den Pandemie-Blues

Gut gelaunt zog der Hofstaat durch die Straßen Jügesheims. Immer ganz vorne: „Gugi“ Phillipp Jansen. Foto: pulwey

Jügesheim – Das närrische Volk lechzt nach dem Klamauk der fünften Jahreszeit. Der Jügesheimer Sport- und Kulturverein (JSK) zeigte Präsenz und schickte seine Prinzenpaare auf Staatsbesuch. Für die Tollitäten die große Gelegenheit, mit der Fastnacht im Herzen durch Rodgaus Straßen zu ziehen und Karnevalsfreunden einen bunten Besuch abzustatten.

Die närrischen Würdenträger klingelten im Westring beim JSK-Oberhaupt Lothar Mark. Trotz einer geschmackvollen Bewirtung für den 30-köpfigen Hofstaat kamen der Vorsitzende und seine Gattin Elfriede nicht ganz ungeschoren davon: JSK-Abteilungsleiter Carsten Jansen hatte das Glücksrad im Gepäck, und die Marks „gewannen“ den „Ententanz“. Die Terrasse wurde kurzerhand zur Fassenachtsbühne und alle tanzten gemeinsam die bekannten launigen Rhythmen. Dann schlossen die Karnevalisten das Konzert mit einem dreifach donnerndem „Giesem helau“.

Sitzungspräsident Stefan Schmidt folgte dem Protokoll. Mit seinen gereimten Worten rückte er Prinzen und Prinzessinnen in den Vordergrund: Prinz Karneval Jan I., Edler Ritter des Stahl und Beton, Primus inter pares des Hochadels, und an seiner Seite, die liebliche Prinzessin Nadja I., Edle Comtesse aus Lederanien, glitzernder Stern der Moms. Sie führen in diesem Jahr die Rodgauer Fastnachtsfreunde durch die Karnevalszeit.

Mit Ornat und Insignien versehen auch die Jugendregenten. Jugendpräsident Moritz Köhler stellte vor, Justus I., Edler Junggugisheimer und Aileen I., Lieblicher Spross aus närrischem Geschlecht.

Die Pandemie verhindert zwar den Umzug an Faschingsdienstag, von Fastnacht mit angezogener Handbremse wollten die Vollblutfassenachter bei ihren Staatsbesuchen aber nichts wissen.

Mit dem „Gugi“ Phillipp Jansen an der Spitze zog der bunte Lindwurm weiter durch Giesems Straßen zum Haus der Begegnung. Die Mitglieder des Vereins „Gemeinsam mit Behinderten“ huldigten ihren Regenten mit Tröten und Luftschlangen.

Am Rand der fröhlichen Feierlichkeiten zeigten sich Jan I. und Nadja I. schon etwas traurig. Was wäre es für ein wundervoller Kampagnenabschluss gewesen mit Fastnachtszug und das Paar ganz oben auf dem Prinzenwagen. Gudsjer in Mengen hätten sie in die Hände des jubelnden Volkes geworfen und sekündlich wäre den Lippen ein helau entwichen. Aber ein kleines, hartnäckiges Virus will es anders; der Umzug fällt aus. Doch eine zweite Chance auf die Saalfastnacht und auf den närrischen Lindwurm ist möglich und wird am Leben erhalten. So hoben Jan I. und Nadja I. das Glas auf ein buntes Treiben „uff de Gass“ im nächsten Jahr.

VON ANDREAS PULWEY