Dritte Orgelfastnacht in St. Nikolaus Nicht nur Fastnachter ziehen alle Register

Die Narrenkappe auf und hinein in die Kirche. Die Orgelfastnacht verband das ausgelassene Leben vor der Fastenzeit mit dessen religiösen Hintergrund. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Mit einem dreifach donnerndem Giesem Helau begrüßte Peter Otto das närrische Volk im Gotteshaus St. Nikolaus in Jügesheim. Kirche und Fastnacht gehören zusammen, Fastnacht kommt von Fasten, die Kanzel ist die Bütt, Kirche und Fastnacht sind verbunden, das ist gute alte Sitt‘. So führte der JSK-Sitzungspräsident das Publikum in das Konzert ein. Dann stülpte er dem Moderator und Initiator Jürgen K. Groh die Narrenkappe über.

Zuvor zogen die Karnevalisten in die Jügesheimer Sankt Nikolaus Kirche ein, die beiden Prinzenpaare mit Gefolge ganz vorne mit dabei.

Viele Gäste hüllten sich bereits in ihr Fastnachtskostüm, reichlich viele Schals in Gelb, Rot, Weiß und Blau gab es auch zu sehen.

Die Fassenachter des JSK Rodgau schufen die Orgelfastnacht in einer Gemeinschaftsproduktion mit dem Nieder-Röder Musikverein und der katholischen Gemeinde Jügesheim.

Bei der dritten Rodgauer Orgelfastnacht zog nicht nur Organist Fabian Schäfer die Register, der Musikverein aus Nieder-Roden mit dem Holzbläserquintett Windkraft 4+1 und dem Blechbläserensemble Wonder brass hatten ebenfalls ihre Instrumente im Gepäck. So dominierte der konzertante Teil.

Ganz famos das Können an der Klarinette von Britta Sauer. Mit einem karnevalistischen Humor-Schmankerl dargeboten, spielte sie die Noten der Komposition „Die zerstreute Brillenschlange“ von Wilfried Hiller mit Texten untermalt von Michael Ende. Britta Sauer gelang es, dem Instrument klagende Töne zu entlocken, bis sich die bemitleidenswerte Schlange selbst verspeiste.

Zur Musik ertönten viele Helau-Rufe. Einen Narhalla-Marsch von der Empore herab gab es dabei natürlich auch.