Ehrenamtliche pflegen Bildstöcke um Rodgau Segenswünsche am Feldrand

Ein Schmuckstück unter den Feldkreuzen steht in Weiskirchen. Am Mollischgraben erhalten fleißige Hände die Schönheit des beschaulichen Ortes. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Bildstöcke und Feldkreuze schmücken Wege und Auen rund um Rodgau. Einst spendeten sie Segen für Geschäftsleute, die den sicheren Ort verließen, um auf Reisen zu gehen. In einer Serie porträtiert die Rodgau Post sowohl diese nostalgischen Plätze als auch die Menschen, die sich pflegend darum kümmern. Im Weiskircher Osten schützt eine mächtige Eiche das steinerne Abbild des gekreuzigten Jesus. Seit dem Frühjahr 2019 kümmert sich Albert Wolf um das Areal. „Es war verwahrlost“, erinnert er sich an seinen Eindruck zurück. Das Kreuz stand, wohl von Eichenwurzeln ausgelöst, in der Schräge geneigt. Mit seinem Neffen und Landwirt Stefan Wolf wurde das Fundament unterbaut und im zweiten Schritt mit Pflanzen aufgewertet.

Einmal die Woche pflegen dort Albert Wolf und seine Gattin Christine mit Mahd, Blumenschmuck und auch mit der Bereinigung der Schmierereien. Zu den Auswüchsen des Vandalismus gehört auch die Zerstörung der Blumenschale. Albert Wolf nimmt es aber sportlich. „Wir setzen es halt wieder instand“.

Spaziergänger kümmern sich

Es gibt von Dritten allerdings auch schöne Bestätigungen, in denen Spaziergänger heruntergebrannte Windlichter erneuern und damit den Ort würdigen. Früher stand das Steinkreuz näher an der Bebauung. Zu Albert Wolfs Erinnerungen gehören die Zeiten der Flurbereinigung, denen das Kruzifix weichen musste und von Albert Wolfs Vater, Valentin Wolf III., an den Mollischgraben versetzt wurde.

Selbst die Entstehung des Denkmals ist Teil der Familienchronik Wolf. Gestiftet wurde es von Wendelin Wolf II., geboren 1876. Er dankte damit den höheren Mächten für seine Heimkehr aus französischer Kriegsgefangenschaft nach dem Ersten Weltkrieg.