Böhmische Süßspeise hat in Dudenhofen viele Liebhaber gefunden Süße Klöße und gezupfte Klänge

Mit geübten Händen rollt das erfahrene Küchenteam die Knödel. Bild: prochnow

Dudenhofen – Mitglieder aus dem Böhmischen haben das Rezept mitgebracht. Das ist mehr als 60 Jahre her, aber die Zwetschenknödel sind bis heute eine Attraktion beim Wanderclub Edelweiß. Am Sonntag letzte Woche war es wieder soweit: Zwei Dutzend erfahrene Hände formten den Teig und versahen die Klöße auf einer großen Tischfläche mit den lilafarbenen Früchten.

Im Raum nebenan wurden die Bälle in großen Töpfen gekocht und schließlich mit heißer Butter übergossen und mit grobem Zimtzucker bestreut. Ein köstlicher Gaumenschmaus, allein auf den Obstkern sei zu achten, warnt Petra Haller. Sie engagiert sich sei 30 Jahren im Vorstand, bekleidet seit 27 Jahren den Posten der Ersten Vorsitzenden und hat in dieser Zeit schon viele Tausend Zwetschenknödel fürs Fest gerollt. „Damals haben wir auch mit den Knödeln den ersten Gebäudetrakt unseres Hauses abbezahlt“, sagt sie.

Die traditionelle Süßspeise bildete nicht den einzigen Genuss. Mitglieder des Vereins Heimat, Geschichte und Kultur in Dudenhofen häckselten und pressten vorm Wanderheim Äpfel aus der Region. Der fertige Süße konnte kostenfrei gekostet werden. Wichtig war den Männern aber auch, den Weg der Frucht vom Baum ins Glas darzustellen. Passend dazu gab’s Äppelbier, Apfelbratwurst und Apfelkuchen.

Vor fünf Jahren richteten sie den ersten Äppeltag aus, erinnert Vorsitzende Haller. Das vereinseigene Mandolinenorchester unter Leitung von Jan Masuhr ist eigentlich schon immer dabei, das stattliche Ensemble begleitet die Gaumengenüsse mit schmissigen Rhythmen. Die Musikerinnen und Musiker feiern wie der ganze Verein 2023 ihr hundertjähriges Bestehen. Jetzt begleitete ideales Festwetter das traditionelle Treffen, die Wanderfreundinnen und -freunde begrüßten Gäste aus der ganzen Region. m