Weinfest auf dem Puiseauxplatz zieht die Massen an Weinstände dicht belagert

Die Weinwoche auf dem Puiseauxplatz ist ein Fest der Generationen. Viele private Gruppen, Vereine und Jahrgänge treffen sich dort.

Nieder-Roden – „Ein Stück Freiheit ist nach Rodgau zurückgekehrt!“ So überschwänglich und froh eröffnete Andreas Spott, der Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Nieder-Roden/Puiseaux, zusammen mit Bürgermeister Max Breitenbach, der Kostheimer Weinkönigin Annkathrin Dötsch und Festorganisator Uwe Reichert die Rodgauer Weinwoche. Sie macht den Puiseauxplatz noch bis einschließlich Sonntag zu einer großen Straußwirtschaft.

Aber darf man angesichts der aktuellen Lage überhaupt unbeschwert feiern? Spott hatte für die von ihm gestellte Frage gleich die passende Antwort, indem er Goethe zitierte: „Für Sorgen sorgt das liebe Leben. Und Sorgenbrecher sind die Reben.“

Das ließen sich die mehreren Hundert Gäste nicht zweimal sagen: Feierstimmung, Tanz und gute Laune, wohin man schaute. Die Winzer kamen mit dem Füllen der Gläser kaum nach. Zum Beispiel Stamm-Winzer Leander Hilgert Horrweiler. „Wir sind glücklich, dass wir wieder dürfen. Ich freue mich auf meine Stammgäste.“ Zu denen gehört unter anderem das Große Welttheater aus Nieder-Roden, das gerne bei Hilgert bestellt.

Das Weinfest ist immer auch wegen seines guten musikalischen Angebots Anziehungspunkt für ganze Gruppen. Täglich wechselnde Künstler spielen ab 19 Uhr. Zur Musik des Duos „Big T and Bass man“ schwoften die Besucherinnen und Besucher vor der Bühne unweit des Gemeindehauses. Auch die Linedancegruppe der TG Nieder-Roden um Trainerin Monika Lorenz nutzte die Gunst der Stunde, zur passenden Musik unbeschwert loslegen zu können. „In der Spitze sind wir etwa 60 Leute. Heute sind 15 hier. Das ist eine feine Sache“, freute sich Lorenz über den schönen Tanzabend.

Freude, dass „eine der Kernveranstaltungen in Rodgau zurück ist“, drückte auch Bürgermeister Max Breitenbach in seiner kurzen Ansprache aus. Er sei dem Partnerschaftsverein und Uwe Reichert dankbar für deren Engagement. Die Stadt wäre „ärmer ohne dieses Fest“. Ein Kompliment hatte zuvor Andreas Spott der Stadt gemacht: „Die Stadtwerke spendieren uns als Sponsor die Platzreinigung. Das ist ein großer Batzen. Vielen Dank!“

Veranstaltungsmacher Reichert hatte es nicht leicht, bis das 24. Weinfest in trockenen Tüchern war. Die Betreiber der 18 Wein- und Imbissstände haben schließlich eine schwere Zeit durchgemacht. „Wir haben uns aber übers Jahr immer mal getroffen, sobald das gerade ging, um uns gegenseitig zu stärken und den Durchhaltewillen zu bekräftigen“, erläuterte der Organisator am Rand der Veranstaltung.

Während der Pandemie hatte er mehrfach Konzepte aufgestellt, um sie dann wieder verwerfen zu müssen. „Man hätte nicht das Umfeld schaffen können, in dem man wirklich fröhlich gewesen wäre“, blickt er nachdenklich zurück. Soziale Kontakte werden jetzt allerdings umso intensiver nachgeholt. Das kann jeder noch bis einschließlich Sonntag auf der proppenvollen Weinwoche erleben.
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