Chorleiter Benedikt Bach verlässt nach 23 Jahren die TGS-Sänger „Jetzt bist du wieder auf einem anderen Stern“

Gemeinsam verabschiedeten sich die Dietzenbacher Sopranistin Anja Jünger (links) und Pianistin Renata Teban von Chorleiter Benedikt Bach, der den Chor nach 23 Jahren verlässt. Foto: Kammermeier.

Dietzenbach (tsk) – In diesem Monat sind es genau 23 Jahre, dass Benedikt Bach den Dietzenbacher TGS-Chor leitet.

Es werden auch nicht mehr werden, sehr zum Bedauern der rund 30 Choristen.

Der Musiker, der einst als Limburger Domsingknabe Werke der großen klassischen Komponisten wie Händel, Haydn und Schütz kennenlernte, später Violine an der Staatlichen Hochschule für Musik in Mannheim studierte und danach ein Vierteljahrhundert als Fachbereichs- und Chorleiter an der Musikschule Bad Vilbel und Karben wirkte, verlässt den Dietzenbacher Chor, sobald sich ein Nachfolger gefunden hat. Spätestens jedoch Ende dieses Jahres.

Denn er hat bereits im September seine neue Stelle als Leiter der Musik- und Kunstschule Büdingen angetreten.

„Ich verlasse den Chor mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, sagt Bach nachdenklich. Und blickt dabei auf eine ereignisreiche musikalische Zeit zurück. „Wir haben viel gemacht“, erzählt er, dessen Vorliebe im Wechsel den Komponisten Bach, Mozart und Dvorak gehört.

Als Höhepunkt seines Schaffens in Dietzenbach bezeichnet der Diplom-Musiklehrer das Einstudieren der „Carmina Burana“ von Carl Orff. Die szenische Cantate hat er zusammen mit zwei weiteren Chören aus Bad Vilbel und Limburg in den Heimatstädten der Chöre zur Aufführung gebracht.

Mit dem TGS-Chor sei die Zusammenarbeit gut, harmonisch und außerdem von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen. Dies berichtet auch die Vorsitzende des Chores, Hannelore Prüßner, die ebenfalls vor 23 Jahren ihr Amt angetreten hat. „Wir haben immer gespürt, dass er den Chor wertschätzt“, betont sie.

In ihrer Dankesrede anlässlich des letzten gemeinsamen Konzertes sagt sie: „Er trichtert uns das Rezept ein, wie wir den Klang umzusetzen haben“ und schließt ihre Rede mit dem Satz: „Danke, dass Sie uns bis hierhin gebracht haben“. Am meisten schätze sie an ihm, dass für ihn die Zusammengehörigkeit einen so hohen Stellenwert habe und er den Sängern immer so viel Zuversicht gegeben habe.

Sie denkt dabei auch an die Aufführung der „Carmina Burana“. „Dass er so etwas mit uns gewagt hat!“, sagt sie anerkennend. Er sei eben ein Chorleiter mit Leib und Seele. Zudem mit der Gabe ausgestattet, so manchen Sänger aus seinem Schneckenhaus zu locken.

Für die Vorsitzende ist jede Probe mit Bach etwas Besonderes gewesen. „Ich habe mir immer gedacht: so jetzt bist du wieder auf einem anderen Stern“, berichtet die Vereinschefin. Die Dietzenbacher Sopranistin Anja Jünger hat der Pädagoge für Stimmbildung auch gesanglich betreut. „Er war mein erster Gesangslehrer“, erzählt sie auf der jüngsten Veranstaltung im ARTrium im Park und bedankt sich auch in einer Rede.

Der TGS-Chor ist derzeit noch auf der Suche nach einem Nachfolger für Benedikt Bach.