Im Container lernen, den Rauch zu lesen Dietzenbacher Brandschützer nahmen an „Heißausbildung“ teil

Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Dietzenbach haben unlängst an einer „Heißausbildung“ in der Brandsimulationsanlage in Aalen teilgenommen. Foto: Feuerwehr (p)

Dietzenbach (red) – „Die Einsätze mit Bränden in Wohngebäuden sind in den letzten Jahren glücklicherweise stark zurückgegangen“, sagt Oliver Schuster, der Pressesprecher der Dietzenbacher Feuerwehr. „Dies ist zum einen dem umsichtigen Verhalten vieler Bürger, der flächendeckenden Einführung der Rauchmelder und vermehrt auch dem Einsatz von schwer brennbaren Materialien in Einrichtungsgegenständen zu verdanken“.

Dies bedeute aber nicht, dass es nicht mehr brenne, sondern nur, dass die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr ihre Routine in umfangreicheren Ausbildungsabschnitten erlernen müssten. Daher hätten unlängst zehn Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Dietzenbach an einer „Heißausbildung“ in der Brandsimulationsanlage (BSA) in Aalen teilgenommen.

„Die Teilnehmer hatten hier die Möglichkeit den richtigen Umgang mit dem Strahlrohr zur Bekämpfung einer Rauchgasdurchzündung zu trainieren“, so Schuster. „Eine solche Durchzündung mit bis zu 1000 Grad Celsius kann entstehen, sobald die unter Wärmeeinstrahlung stehenden Gegenstände wie beispielsweise Möbel ausgasen und diese Gase dann gebündelt mit einer Zündquelle in Berührung kommen“. Es komme hier also zu einer Feuerwalze unter der Decke des gesamten Raumes. In diesem Moment sei es für die Brandbekämpfer enorm wichtig, die richtigen Handgriffe parat zu haben.

Auf die Taktik kommt es an

Nach einer kurzen Einweisung sei im ersten Durchgang die Hitze bei einem Zimmerbrand simuliert worden. Bei etwa 300 Grad Celsius sei den Teilnehmern durch den Ausbilder auch das „Lesen“ des Rauchs vermittelt worden. Die Handhabung des Strahlrohres und die richtige Taktik beim Zutritt einer Brandwohnung sei im Anschluss im Aussenbereich trainiert worden. Dies sei sehr wichtig, denn die Handgriffe müstsen auch bei Null-Sicht beherrscht werden.

„Beim zweiten Durchgang im Container ging es dann zur Sache!“, erläuterte der Feuerwehrsprecher. „Der Ausbilder ließ zuerst mehrere Rauchgasdurchzündungen durch den Container laufen und dem Einen oder Anderen wurde es schon sehr warm in der Schutzkleidung. Danach musste dann jeder Teilnehmer genau diese Durchzündung durch einen Löscheingriff unterbinden“. Alle Teilnehmer hätten viele neue Erfahrungen sammeln können, die sie nun im Fall der Fälle unter Beweis stellen könnten.