„Rudi der Raddische“ gleich in der ersten Nacht entführt Dietzenbacher feiern ihre 262. Kerb

Eine Kerb ohne Kinderkarussell wäre wie ein Schwimmbad ohne Wasser. So gehörten eine Fahrt im Feuerwehrauto oder im Streifenwagen auch bei der 262. Auflage der Dietzenbacher Kerb zum festen Programm der kleinen Kerbbesucher. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Premiere bei der Dietzenbacher Kerb: Mit vereinten Kräften haben ehemalige und aktive Kerbborsche den 13 Meter hohen Kerbbaum am Freitagnachmittag erstmals am Harmonieplatz, in Sichtweite des Theater Schöne Aussichten, das auch in diesem Jahr von Kerbbabba Reiner Wagner zur Kerbzentrale erklärt wurde, aufgestellt.

Das Riesenrad drehte ebenso wie das Karussell seine Runden und der Duft von frischem Popcorn und gebrannten Mandeln zog durch die Straßen. Das 262. Kirchweihfest hatet seine Pforten geöffnet. Am Abend hielten die Kerbborsche ihre Ansprache. Neben der Vorstellung der Borsche, samt Gefolge, bekam auch die Kerbbobb offiziell ihren Namen. „Rudi der Raddische“ hatte seinen Platz in gut zehn Metern Höhe am Kerbbaum schon eingenommen.

Mit regionalen Appetithappen und Äppler öffnete die Feuerwehr ihr Kerbzelt zum hessischen Abend und in der Kerbzentrale wurde bei „Disco pur“ mit DJ Youngerman getanzt. Als sich die Kerbborsche am Samstagmorgen zum gemeinsamen Frühstückeinholen traffn, zeigte sich der Kerbbaum bereits ohne Bobb. Sie wurde gleich in der ersten Nacht entführt.

Aussicht vom Riesenrad aus genießen

Mit reichlich Brötchen, Kaffee und Kreppeln, von der Metzgerei Mörtel und der Bäckerei Rothemund (ehemals Krapp) versorgt, starteten die Borsche gestärkt in den zweiten Kerbtag. Beim Schnüre ziehen, Büchsen werfen oder an der Schießbude versuchten die kleinen Kerbbesucher derweil den großen Gewinn zu ergattern. Andere genossen die Aussicht aus dem 20 Meter hohen Riesenrad oder drehten ihre Runden auf dem Karussell.

„Am besten gefällt mir der Autoscooter“, verriet der sechsjährige Noah. Gemeinsam mit seinem Bruder Nick (3) hatte er aber auch viel Spaß beim Fische angeln. Die Punkte wollten die beiden erst mal sammeln und nochmal wiederkommen.

Partytime in Dietzenbach

Am Abend wart Partytime angesagt. Mit einer Cocktailbar und Musik von DJ Marco Rome lud die Feuerwehr zu ihrer Zeltdisco ein. Wenige Meter entfernt, in der Kerbzentrale, warteten mit Wirefire und Gratisprobe Livebands auf die feierwilligen Gäste, bevor DJ Youngerman den Besuchern weiter einheizte. An beiden Party-Hotspots wurde ausgelassen bis in die tiefe Nacht hinein gefeiert.

Für die Kerbborsche rief am frühen Sonntagmorgen bereits die Tradition. Der Weckruf durch die Stadt stand an und der Kerbkuchen wollte verkauft werden. „Keeerbkuuuche“ hallte es durch die Straßen und so mancher Anwohner schien schon am offenen Fenster auf die Leckerei gewartet zu haben. Mit Liedern hielten sich die Kerbborsche auf der Route bei Laune und sangen so manchem Spender sein „Trullala“. Bei strahlendem Sonnenschein herrschte am Nachmittag ein buntes Treiben zwischen Schiffschaukel und Riesenrad und die Besucher genossen mit herzhaften Leckereien und süßen Verlockungen den Kerbsonntag, der mit dem traditionellen Heringsessen und der Foxtrott Disco in der Kerbzentrale seinen Ausklang fand.