Schüler der Regenbogenschule lernen programmieren Mit kleinen Schritten anfangen

Schon früh lernen die Kinder der Regenbogenschule die Grundlagen des Programmierens kennen.

Dietzenbach – Es ist gar nicht so einfach, den kleinen Roboter zu dirigieren. Das stellen die Zweitklässler der Regenbogenschule in ihrer Programmierstunde immer wieder fest. Mittels grüner Steinchen mit eingezeichneten Pfeilen, sollen sie das kleine Männchen in eine bestimmte Richtung lenken. Die Mädchen und Jungen legen die Pfeile dazu hintereinander auf ein Programmierfeld und drücken dann auf „Play“. Erreicht die Figur nicht das gewünschte Ziel, gilt es zu überlegen, was schiefgelaufen ist und die Steinchen neu zu legen. Gelingt das Vorhaben, ist die Freude bei den Schülern umso größer.

Dass sie „Programmieren“ lernen, ist an der Dietzenbacher Grundschule eine Premiere. „Man kann mit dem Thema nicht früh genug beginnen“, begründet Lehrerin Szilvia Ermel die Erweiterung des Stundenplans. Schließlich seien die Schüler auch regelmäßig mit dem Smartphone oder dem Tablet beschäftigt. Es sei wichtig, dass sie verstünden, wie die Medien, die sie benutzen, funktionieren, und dass sie lernten, verantwortungsbewusst damit umzugehen. Darüber hinaus fördere der Unterricht das räumliche Denken und die Kinder lernten problemorientiert. Schulleiterin Bettina Houari Fah sieht einen weiteren Vorteil in der frühzeitigen Auseinandersetzung mit dem Programmieren. „Die Kinder können ihr Wissen an der weiterführenden Schule anwenden“, sagt sie. Dabei fingen sie mit der Materie an der Regenbogenschule so kleinschrittig an, dass der Unterrichtsstoff auch für Zweitklässler problemlos machbar sei.

„Zur Heranführung an das Thema etwa haben sich die Schüler zunächst selbst programmiert“, erzählt Ermel. Dazu habe sie ihnen Zettel mit Pfeilen gemalt und ein Kind habe dem anderen erklärt, wie es laufen muss. „Auch heute noch gibt es Kinder, die den vorgegebenen Weg zunächst abgehen, bevor sie ihn programmieren“, berichtet Ermel.

Insgesamt sind die Grundschüler des zweiten Jahrgangs zehn Wochen lang mit den Grundlagen des Themas beschäftigt. Dabei lernen sie nicht in ihrem Klassenverband, sondern in kleineren Gruppen. Gegen Ende der Einheit bekommen die Schüler die Gelegenheit, mit dem Roboter ihre eigene Geschichte zu kreieren. „Zu dem Set, das wir gekauft haben, gehören noch nicht gestaltete Felder, die die Kinder selbst bemalen können“, berichtet die Lehrerin. Zudem sei es möglich, den Roboter von einem Smartphone oder einem Tablet aus zu steuern. Auch könne man ihn so programmieren, dass er geometrische Formen auf ein Blatt Papier zeichnet. Doch das sind Aufgaben, die die Kinder möglicherweise erst in den kommenden Schuljahren bewältigen sollen, wie Ermel und Houari Fah mitteilen.

Von Anna Scholze