Fürstlich gespeist und königlich gespielt 100 Mädchen und Jungen haben Heusenstammer Kinderburg besucht

Etwa 100 Mädchen und Jungen in Heusenstamm haben täglich die Kinderburg besucht, im jüngsten Hort der Schlossstadt haben sie fürstlich gespeist und königlich gespielt. Foto: pro

Heusenstamm (pro) – Die Sommerferien neigen sich ihrem Ende entgegen, was bleibt, sind Erinnerungen. Manche Familien haben die „schönste Zeit des Jahres“ am Strand verbracht, andere in den Bergen. Etwa 100 Mädchen und Jungen in Heusenstamm haben täglich die Kinderburg besucht, im jüngsten Hort der Schlossstadt haben sie fürstlich gespeist und königlich gespielt.

Fußball, zum Beispiel. Und zwar sowohl unter freiem Himmel wie auch drinnen am Tischkicker. Das Gerät im Erdgeschoss des einstigen Telekom-Komplexes war stets umlagert - und zwar nicht nur von Jungs und den wenigen männlichen Betreuern.

Im Gruppenraum dahinter hängen Schallplatten-Uhren, Zeiger über beklebtem Vinyl. Außerdem haben die Mädchen auf den hohen Stühlen Geldbörsen fürs Taschengeld gefaltet, ganz stabil aus leeren Milch- und Safttüten.

Auf Zeichenblock-Blättern haben sie Buchstaben geklebt, meistens die Initialen ihrer Vornamen, mit Wasserfarben übermalt und nach dem Trocknen das Kreppband entfernt. Außerdem haben sie Perlen glatt gebügelt und zu modisch-kreativen Ketten aufgereiht. Am letzten Tag fertigten fünf junge Damen Wasserbomben. Dazu schnitten die kleinen Künstlerinnen konzentriert farbige Wischlappen in Streifen. Die wurden mit einem Gummiband zusammengebunden und in Wasser getaucht und auf die Mitspieler geschleudert.

Im Saal gegenüber demonstrierte Rafael sein Talent. Einige Kinder haben eine Meisterschaft im Bauen von Kartenhäusern ausgetragen. Höher hinaus als der Achtjährige ist keiner gekommen: Sieben Etagen baute er mit ruhiger Hand und bedächtig aus Pik, Karo, Herz, Bauer und König wacklige Türme.

In der Küche standen mehrere Frauen und Männer mit weißen Schürzen und echten Koch-Mützen vor dampfenden Töpfen. „Die Speisen werden von einer Großküche angeliefert“, erläutert Erzieherin Melanie Stumpe, in der Einrichtung an der Philip-Reis-Straße würden sie nur noch gewärmt.

In ähnlicher Verkleidung tauchten Erzieher und Sozialarbeiter vom Jugendzentrum auf. Sie trugen Schnurbärten, Sonnenbrillen unter den Kochmützen und unterrichteten die „Ritter“ und „Burgfräulein“ in der Kinderburg, wie köstliche Cocktails entstehen.

Ausflüge führten die Schüler mit Inlinern bis zum Bolzplatz. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln reisten sie zum Maisfeld-Labyrinth bei Dreieich und ins Depot des Museums für Kommunikation auf dem Gelände ihrer Einrichtung. Zum Finale der Ferienspiele starteten alle 30 Kinder der letzten Woche eine Schatzsuche.