Oster-Ferienspiele: Spektakulär und akrobatisch Heusenstammer machen bei Zirkus-Projekt mit

Rund 50 junge Heusenstammer nahmen an den Oster-Ferienspielen teil, die in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal in der Manege statt fanden. Die Abschlussveranstaltung ging in der Mehrzweckhalle in Obertshausen über die Bühne. Foto: pro

Heusenstamm/Obertshausen (pro) – Der Zirkus Jubeltrubel gastierte in Heusenstamms Nachbarstadt Obertshausen – die meisten Clowns, Artisten und Magier aber kamen aus der Schlossstadt. Rund 50 junge Heusenstammer nahmen an den Oster-Ferienspielen teil, die in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal in der Manege statt fanden.

Die Jugendförderung in beiden Städten hatte wieder die Roll Toys aus Wiesbaden verpflichtet, Hagen Büchner und Daniel de Groot studierten mit 14 Betreuern ein bewegendes Programm ein.

Die Aktion beweise, dass eine Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg möglich ist, warb Roger Winter. „Zirkus hab’ ich auch manchmal“, fuhr der Obertshausener Bürgermeister fort. „Aber hier klappt’s!“. Sein Heusenstammer Amtskollege Halil Öztas war vier Jahre Obertshausener und freute sich über den Anklang des Projekts. Er lobte die Leiter Michael Jentzsch und Martin Kotzurek mit ihren Teams, die gemeinsame Sache mache Spaß und solle auf anderen Ebenen der beiden Kommunen ausgebaut werden. Dann formten zwei Dutzend Artisten immer wieder neue Figuren, hoben die Beine ihrer Kameraden, die sich wiederum mit den Armen auf den Schultern anderer Gruppenmitglieder stützten. Mit Handständen und Menschenpyramiden formten sie immer wieder in neue Bilder. Das sah im farbigen Scheinwerferlicht und vor den schwarzen Vorhängen spektakulär aus.

Ausdauer und Geduld fürs Kunststück

Als nächstes balancierten Schüler mit einer Art überdimensionalen Tennisschläger über ein Drahtseil, andere kreisten mit Helmen auf winzigen Drahteseln und auf Einrädern um bunte Pylonen. Die folgende Nummer forderte ein bisschen Ausdauer.

Die „Magier“ trugen bunte Hüte und Tafeln mit einem Zahlenmeer in Händen. Ein Zuschauer sollte eine Zahl notieren und sagen, auf wessen Tafeln sie steht. So finden die Mannschaft heraus, die 77 hat er sich ausgedacht!

Andere Künstler schleudern und fangen Diabolos. Eine Gruppe mit schwarzen Klamotten und neonfarbenen Hüten tippelt auf großen Gymnastikbällen, dreht dabei noch Plastikteller auf Stäben, Tücher und Hula-Hoop-Reifen. Cliquen in gelben Warnwesten und mit Mexikaner-Hüten bewegen sich auf zusammengestellten Leitern und auf Stelzen und bilden mit ihren Geräten immer neue Formationen.

Ohne die 14 Betreuer wäre das Spektakel mit insgesamt 90 Kindern nicht möglich gewesen, dankt Michael Jentzsch und kündigt an: „Nächstes Jahr knacken wir die 100!“ Mit seinem Heusenstammer Kollege Kotzurek verteilt er „Nervennahrung“ und Sprungseile, „um die Kalorien wieder abzutrainieren“.

Zirkus-Projekt ist eine Erfolgsgeschichte

Eine der Mitarbeiterinnen ist Stephanie Reb. Sie war bereits 2006 dabei. „Damals waren es nur 40 Kinder“, erinnert sich die junge Frau, die seinerzeit ihr Anerkennungsjahr als Erzieherin absolvierte. Zwei Jahre später schloss sie eine Ausbildung zur Zirkus- und Theaterpädagogin an. „Die Nummer mit den Leitern hatten wir damals noch nicht“, blickt sie zurück, auch die Rollbälle und die Pois kamen erst später hinzu.

Einige der Acht- und Neunjährigen der ersten Oster-Ferienspiele stecken heute in Abitur-Prüfungen, weiß Stephie, die sonst die „Drei Freunde“ an der Heusenstammer Otto-Hahn-Schule betreut. Die Kinder von vor zehn Jahren haben inzwischen schon als Betreuer während der Sommerferien mitgewirkt. In den Filmausschnitten des Zirkus’ von 2008 toben Kinder in Bayern-Trikots und T-Shirts der „wilden Kerle“ vor einem Vorhang in der Turnhalle der Rembrücker Matthias-Claudius-Schule. „Zu Beginn war Zirkus noch ganz neu in der Pädagogik“, resümiert Hagen von den Rolls Toys, „heute hat er Einzug in die Schulen gehalten“.

Beim jüngsten Finale stellen sich viele Teilnehmer geduldig vor dem aufgeblasenen Kletterberg an. Einige Mädchen tanzen zur Musik vor der Bühne, die Eltern treffen sich am Kuchenbüfett im Foyer.