Landesehrenbrief an Heusenstammer verliehen Hohe Auszeichnung für Hans-Hermann Thiesse

Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement wurde der Heusenstammer Hans-Hermann Thiesse (Mitte) mit dem Landesehrenbrief ausgezeichnet. Urkunde und Ehrennadel dazu überreichte Landrat Oliver Quilling während einer kleinen Feierstunde im Hinteren Schlösschen in Heusenstamm. Zu den Gratulanten gehörte auch Bürgermeister Halil Öztas. Foto: pro

Heusenstamm (pro) – Den Ehrenbrief des Landes Hessen verlieh Landrat Oliver Quilling unlängst an Hans-Hermann Thiesse. Der Rembrücker war Einkaufsleiter beim Kaufhaus-Konzern Hertie, Kuratoriumsmitglied der Welthungerhilfe und fördert bis heute Studierende und Forschungsprojekte an der Universität Tel Aviv.

„Ohne Ehrenamt kann unsere Gesellschaft gar nicht existieren“. Bürgermeister Halil Öztas betonte, die durch Freiwillige erbrachten Leistungen wären von der öffentlichen Hand nicht zu erbringen. In der gesamten Republik seien 22 Millionen Menschen, im Kreis Offenbach 120. 000 Mitbürger ehrenamtlich tätig, so Quilling. Die meisten machten um ihr Wirken kein Aufsehen, engagierten sich aus Überzeugung für das, was sie für wichtig hielten. Sie bewegten etwas, seien der „Kitt in der Gesellschaft“, lobte der Landrat.

Thiesse setze sich für junge Menschen ein, berate sie für ein Studium im In- oder Ausland und stehe Nachwuchs-Managern zur Seite. Er vermittle Studien-Aufenthalte in Frankreich und Israel. Seit 20 Jahren sammelt er mit Veranstaltungen im Namen der Gesellschaft der Freunde der Uni Tel Aviv Spenden für wissenschaftliche Projekte. Die jüngsten Vorhaben beschäftigen sich mit der Erforschung von Demenz und mit Formen des Marketings. Ferner fördere der Rembrücker talentierte Studenten, listete Quilling auf.

Der Geehrte war Leiter der Abteilung Einkauf bei Hertie in Frankfurt-Niederrad. Seit 1993 war er für die Welthungerhilfe tätig, entwickelte 1998 ein Konzept für den Dritte-Welt-Shop der Hilfsorganisation. 2001 wurde Thiesse ins Kuratorium dieses Bereichs gewählt. „Dort brachte er von Anbeginn bis 2012 Sachverstand und Erfahrung ein, hat Präsidium und Vorstand beraten, ist für soziale Gerechtigkeit und Hilfe zur Selbsthilfe eingetreten, hat Nothilfe und Ernährungssicherung in Afrika, Asien und Lateinamerika begleitet“, zählte der Kreis-Chef auf. „Hans-Helmut Thiesse wirkt als Vorbild auf der Basis christlicher Ethik, er hat ganz selbstverständlich Verantwortung für Menschen übernommen, die nicht ganz oben stehen“.

Der Ausgezeichnete zeigte sich überrascht über den „festlichen Rahmen der großen Würdigung“. Seine Aktivitäten hätten ihm stets viel Spaß gemacht, „es ist Teil meines Lebens, es sind Komponenten, die mein Leben wertvoller und schöner machen“. Dabei habe er auch „viele, tolle Menschen kennen gelernt.“

Der gebürtige Frankfurter hat 1980 in Rembrücken gebaut. Er ist verwitwet, hat zwei Söhne und zwei Enkelkinder. Seine neue Lebensgefährtin begleite sein ehrenamtliches Engagement, sagt er. Dadurch lernte er auch Künstler wie Dieter Thomas Heck kennen. Es waren die Ehefrauen der Politiker Rainer Barzel und Wolfgang Schäuble, die ihn für seine Posten bei der Welthungerhilfe gewannen. „Ich kann sagen, dass man viel mehr zurück bekommt, als man gibt“, versucht Theisse, Menschen vom Ehrenamt zu überzeugen.