Abschlussfeier an der Adolf-Reichwein-Schule für 93 Jugendliche „Nehmt die Herausforderungen an und macht etwas daraus“

Nach der Zeugnisausgabe durch den bisherigen Klassenlehrer schmetterte jede Gruppe noch einen Hit, manchmal mit eigenem Text. Foto: m

Heusenstamm (m) – 93 Jugendliche haben am Mittwoch vergangener Woche in einem festlichen Rahmen die Adolf-Reichwein-Schule (ARS) verlassen. Die meisten der Haupt- und Realschüler erwarben einen so genannten qualifizierten Abschluss und werden nach den Sommerferien erneut die Schulbank drücken. Nur wenige nutzten die Chance und beginnen eine Ausbildung im Handwerk.

„Das Zeug dazu habt ihr alle!“, ermutigte Rektorin Margit Breen die Abgänger, „nehmt die Herausforderungen an und macht etwas daraus“.

Zum Abschied schließe sich ein Tor, „doch viele neue Türen öffnen sich für euch.“ Zunächst war es die zur geschmackvoll dekorierten Sporthalle, doch sie brachte nur wenig frische Luft in die unangenehme Hitze des Nachmittags. Die 41 Haupt- und 52 Realschülern erschienen elegant gekleidet in Abendkleider und Anzügen.

„Wie im richtigen Leben gab es gute Zeiten, schlechte Zeiten“, erinnerte die Schulleiterin an die Zeit an der ARS. „Ihr habt gelernt, gelacht und manchmal über die Stränge geschlagen, so dass wir alle Geschütze der guten sozialen Gemeinschaft auffahren mussten, um euch zu vermitteln, dass es nur gemeinsam geht und nicht gegeneinander.“

Doch die Teenager haben dazugelernt und oft Hilfe dankbar angenommen, sich dabei „zu selbstbewussten und selbstbestimmten jungen Leuten entwickelt“, schloss die Leiterin versöhnlich. Sie lobte die Leistungen der jungen Leute, die erst seit wenigen Jahren im Land Leben und die Sprache komplett neu erlernen mussten: „Hut ab!“, würdigte Margit Breen.

„Die Schulzeit war wohl die beste“, blickte Bürgermeister Halil Öztas auf seine Jahre an der Penne zurück. „Ihr seid alle talentiert“, stärkte er die Absolenten und nannte Aubrey Sabayle als Beispiel, die mit Gitarre und Gesang die Feier mitgestaltete. Öztas wies auf den Fachkräftemangel hin und fordert seine Zuhörer auf, „nutzt die Chancen, gebt noch ein paar Jahre Gas“. Dazu rief er sie auf, „engagiert euch in Heusenstamm, in Vereinen und sozialen Einrichtungen“.

Auch Manuela Engelmann, Vorsitzende des Schulelternbeirats, riet, „lasst euch auf neue Herausforderungen ein“, wünschte den Teenagern „Mut, Kraft und eine positive Einstellung“. Konrektorin Doris Huber ehrte die besten Schüler jeder der vier Klassen: Cem Yilmaz aus der 9aH mit einem Notendurchschnitt von 1,9, Anastasia La Rosa aus der 9Hb mit 2,2, Florian Nebel, 10Ra, mit 1,9 und Raja Farhan Ali aus der 10Rb mit 1,8.

Besondere Ehrungen erfuhren jene Mädchen und Jungen, die sich für und in ihrer Schule ehrenamtlich engagiert haben. Lehrer Patrick Lücke zeichnete Isabel Nebel aus der 10Ra und Noah Bollig aus der 10Rb aus, die dem Schulsanitätsdienst angehörten. Die feste Einrichtung ist bei allen Veranstaltungen präsent und akzeptiert, lobt die Konrektorin. Mittlerweile werden die Helfer schon zu Veranstaltungen an anderen Schulen gerufen.

„Schulischer Erfolg wird oft in guten Noten gemessen, zum Menschen gehört jedoch mehr“, begann Pädagogin Rosi Kruck. Sie lobte den Einsatz scheidender Ansprechpartner, die als Streitschlichter und Klassenpaten „offene Ohren, offene Augen und ein gutes Wort zur richtigen Zeit“ für die neuen Mitschüler an der Förderstufe zeigten: Anastasia La Rosa, Dejla Nikolic und Lra Hase aus der 9Hb sowie Cora Ott aus der 10Ra erhielten von Schulsozialarbeiterin Bianca Faller Präsente.

Nach der Zeugnisausgabe durch den bisherigen Klassenlehrer schmetterte jede Gruppe noch einen Hit, manchmal mit eigenem Text.

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