Bad Heusenstamm-Chef zieht positives Fazit für Betrieb unter Corona-Bedingungen Schwimmen in Schichten und im Kreis statt hin und her

Schwimmen im Kreis statt hin und her: So wollen Badleiter Daniel Rau und sein Team „Gegenverkehr“ in den Becken verhindern. Foto: Scholze

Heusenstamm (scho) – „Es ist herrlich, aber wir mussten ja auch lange genug darauf warten.“

Der Schwimmer, der im Bad der Stadt Heusenstamm unermüdlich zwar nicht seine Bahnen, aber seine Kreise zieht, genießt offensichtlich das erfrischende Nass. Seit drei Wochen hat das Schwimmbad wieder geöffnet. Vorausgegangen war nicht nur eine lange Schließzeit aufgrund der Corona-Pandemie.

Das Team um Schwimmbadleiter Daniel Rau musste auch ein ausgetüfteltes Hygiene-Konzept entwickeln, um den Gästen das Badevergnügen zu ermöglichen. Nach 21 Tagen steht nun fest: „Es klappt ganz prima, alle halten sich an die Regeln und wir haben eine gute Stimmung“, teilt Rau mit.

Regel Nummer eins der Schwimmsaison in Corona- Zeiten: Maximal 90 Personen auf einmal dürfen das Bad nutzen.

Gilt doch auch im Becken ein Mindestabstand von anderthalb Metern. Dazu kommt, dass für eine Person fünf Quadratmeter Grundfläche vorgehalten werden müssen.

„Das hat sich zwar inzwischen etwas entzerrt, aber wir haben beschlossen, dass wir diese Grenze erst einmal beibehalten“, sagt Rau.

Etwa 100 bis 150 Besucher nutzen so täglich die Möglichkeit, zu schwimmen und abzutauchen. Das sind natürlich wesentlich weniger als in früheren Saisons mit 120 000 bis 130 000 Gästen pro Jahr. „Für die neuen Bedingungen ist die Resonanz aber gut“, bilanziert der Schimmbadleiter.

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Auch abseits der Nutzungsbegrenzung gelten einige neue Regeln: Bis zur Umkleide ist die Maske ein Muss, Eintrittskarten gibt es grundsätzlich nur noch online und nach zwei Stunden ist der Badespaß wieder vorbei. „Während der Woche bieten wir fünf Zeitabschnitte, am Wochenende sind es drei“, sagt der Schwimmbad-Chef.

Anschließend wird zusätzlich zu den beständigen Desinfektionsmaßnahmen alles wieder gründlich gereinigt. Der Saunabetrieb bleibt vorerst komplett eingestellt und auch das Babybecken darf nicht genutzt werden. Die großen Glasflächen zu dem von zahlreichen Bäumen beschatteten Außengelände sind wegen des derzeitig unbeständigen Wetters zwar meist geschlossen, der Zugang zu den Liegewiesen ist aber jederzeit möglich. Kleiner Wermutstropfen: Auch Liegen sind nicht aufgestellt.

Indes ist den zahlreichen Schwimmern aller Generationen, die sich mitten in der Woche im Wasser bewegen, kein Missfallen ob der Beschränkungen anzumerken. „Die Rückmeldungen, die wir bekommen, zeigen, dass alle froh sind, dass wir überhaupt geöffnet haben“, sagt Rau. Auf den gekennzeichneten Bahnen schwimmen die Wasserfans mit gebührendem Abstand diszipliniert im Kreis, so wie es vorgesehen ist. Für die besonders Sportlichen ist eine Schnellschwimmbahn eingerichtet. Und sollte es doch einmal zu Irritationen kommen, so haben die Verantwortlichen vorgesorgt: Die Haus- und Badeordnung wurde den neuen Gegebenheiten angepasst und am Wochenende steht zusätzliche Security bereit.

„Derzeit sind wir dabei, im Hinblick auf die Zeit nach den Ferien mit den Schulen und Vereinen die Hygienemaßnahmen abzustimmen“, erzählt Daniel Rau. Beide Institutionen müssten die Anforderungen, die das Schwimmbad in Abstimmung mit den Behörden vorgibt, erfüllen und eigene Konzepte entsprechend entwickeln und vorlegen. Aber auch das werde klappen, ist sich der Schwimmbadleiter sicher. „Wir sind hier schon lange ein sehr konstantes Team, unsere familiäre Atmosphäre ist uns wichtig und wird sehr geschätzt“, betont er.