Katholische Jugend Heusenstamm hat Alternativprogramm auf die Beine gestellt Statt der Sommerfahrt gibt es „Freizeit dahaam“

Für die „Freizeit dahaam“, die die wegen der Corona-Pandemie abgesagte Sommerfahrt ersetzt, hat sich das Betreuerteam der Katholischen Jugend Heusenstamm einiges einfallen lassen. Die Teilnehmer hatten jedenfalls ihren Spaß. Foto: p

Heusenstamm (scho) – Die Koffer haben sie gar nicht erst gepackt, den Reisebus wieder abbestellt: Die Freude am sommerlichen Miteinander haben sich die Betreuer und die Kinder und Jugendlichen der Katholischen Kirche Heusenstamm indes nicht nehmen lassen. Wo sonst traditionell eine Freizeit in einem Ferienhaus auf dem Programm steht, ist nun virusbedingt Daheimbleiben angesagt. Flugs und flexibel hat das Team also umgeplant und ein attraktives Programm für eine „Freizeit Dahaam“ auf die Beine gestellt.

Den Spaß haben jetzt 57 Teilnehmer im Alter von neun bis 17 Jahren, die sich eine Woche lang täglich am Pfarrheim Maria Himmelskron in der Marienstraße treffen.

„Wir haben uns mit der Absage der Fahrt sehr schwergetan, aber nachdem wir uns dazu durchgerungen hatten, sind wir mit voller Kraft an die Planung der Alternativen gegangen“, erzählt Stephan Sassen, genannt „Mambo“. Gemeinsam mit Pascal Czok und Alexander Resch hat der erfahrene Betreuer die Freizeitleitung übernommen. Seit mehr als 20 Jahren gestaltet Sassen die Ferienfahrten mit, als Kind hat er selbst teilgenommen. Jetzt musste er mit seinen Mitstreitern das Programm neu denken. „Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die Kinder genießen es, endlich wieder zusammen zu sein und gemeinsam etwas zu unternehmen.“

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Los geht jeder „Dahaam-Tag“ mit einem geistlichen Impuls am Morgen. Bereits da in Gruppen zu maximal 15 Teilnehmern, die untereinander keinen Kontakt haben. „Sie sehen sich manchmal aus der Ferne, kommen aber zu keiner Aktivität zusammen“, teilt das Führungsteam mit. Bis 18 Uhr sind dann Spiel und Spaß angesagt.

Auf dem Gelände rund um das Pfarrheim werden Traumfänger und Freundschaftsbänder gebastelt oder Verstecken nach neuen Regeln gespielt. „Wer jemanden findet, muss sich gleich wieder mit verstecken, sodass am Ende eine ganze Gruppe zu suchen ist.“ Von der Kreativität der jungen Leute zeugen auch die zwischen den Bäumen aufgehängten Bekleidungsstücke, die mittels Batiktechnik verschönert wurden. Der Unterschied zu sonst: Abwechselnd mit T-Shirts und Pullis hängen bunt gefärbte Gesichtsmasken an der Leine.

Ein ausgeklügelter Plan hält die Gruppen auseinander. Während die einen sich der Kreativität hingeben, sind andere zu Ausflügen unterwegs. Beliebte Ziele sind etwa die Mainspitze und die Dietesheimer Steinbrüche. Selbstverständlich werden auch ansonsten alle Hygienevorschriften und -empfehlungen beachtet. Eine Folge davon ist, dass kein Essen angeboten werden kann. „Aber die Kinder bringen sich Lunchpakete mit“, sagt Czok.

Durch die etwas geringere Anzahl an Teilnehmern – an einer Ferienfahrt beteiligen sich meist um die 80 Kinder – ist der Betreuerschlüssel geradezu optimal. 23 meist geübte Begleiter sorgen für einen reibungslosen Ablauf. „Viele waren als Kinder bei den Freizeiten dabei und möchten auf diese Weise noch eine Zeit lang mitmachen“, erzählt Sassen. Als fruchtbar erweist sich auch die vielfältige Jugendarbeit der katholischen Kirche in Heusenstamm. Offene Treffs, Ausflüge, Feste und der beliebte „Äppleranstich“ bringen junge Erwachsene zusammen und motivieren zu mehr. „Es haben trotz der schwierigeren Bedingungen alle Betreuer sofort zugesagt“, freut sich die Leitung.

Zum Abschluss der „Freizeit Dahaam“ ist nun für den kommenden Sonntag ein gemeinsamer Gottesdienst vorgesehen. „Natürlich im Freien, mit Abstand und ohne Gesang, einige Lieder werden vorgelesen, dann nimmt man sie wenigstens wahr “, sagt Czok. Außerdem könnten sich so alle sehen und dann doch als eine Gemeinschaft begreifen.