Es ist still im Pfarrheim Maria Himmelskron, als die fünf Künstler die Bühne betreten. Doch das ist schnell vorbei. Denn Moderator und Vorleser Björn Uhl fängt die gewisse Befangenheit zu Beginn des Konzerts auf. „Das ist sozusagen ein Kaltstart“, sagt er, da doch die Adventszeit gerade erst beginne. „Aber ich verspreche Ihnen, Sie werden am Ende des Abends in weihnachtlicher Stimmung nach Hause gehen. Und falls es doch nicht so sein sollte, liegt es nicht an uns.“ Er sollte Recht behalten. Nicole Grundel, Ilka Ludwig und Julia Jäger ist es gemeinsam mit Dr. Hubert Sassen und Björn Uhl gelungen, den Zuschauern einen schönen und besinnlichen Adventsabend zu bereiten.
Natürlich gibt es auch lustige Geschichten, die Uhl zwischen den Liedern liest. Aber es sind vor allem nachdenkliche Texte, die immer wieder die biblische Weihnachtsgeschichte in unterschiedlichen Versionen zum Inhalt haben.
So geht es zu Beginn um Schlüssel, die man braucht, um das Tor zum Geheimnis der Heiligen Nacht öffnen zu können. Der Schlüssel der Stille zum Beispiel, jener des rechten Hörens mit dem Herzen, oder jener des Aufbrechens wie Josef und Maria, denn „Gott will gesucht und gefunden werden“.
Einfühlsame Imnprovisationen
Mit „Maria durch den Dornwald ging“ singen Nicole Grundel und Julia Jäger aus Heusenstamm sowie Ilka Ludwig aus Rodgau mit hellen klaren Sopranstimmen ein dazu passendes Lied. Die drei jungen Frauen wechseln sich bei den einzelnen Strophen ab oder singen gemeinsam. Begleitet am Klavier werden sie von Hubert Sassen, der jedes Lied an diesem Abend mit einfühlsamen und phantasiereichen Improvisationen zur jeweiligen Grundmelodie einleitet.
Mit „Tochter Zion“, „Zu Bethlehem geboren“ oder „Oh du Fröhliche“ haben die Sängerinnen weitere Kirchenlieder im Programm. Aber auch weltliche Melodien und Texte haben sie für das Konzert ausgewählt. „Alle Jahre wieder“, „Ihr Kinderlein kommet“ und „Fröhliche Weihnacht überall“ zählen dazu. Dass „Jingle Bells“ und „Rudolph, The Red-Nosed Reindeer“ (mit passendem Kopfschmuck) nicht fehlen dürfen, versteht sich fast von selbst. Der zu Beginn geäußerten Aufforderung ans Publikum, das Mitsingen sei durchaus erwünscht, folgt indes kaum jemand – vielleicht, weil niemand die Stimmen der Sängerinnen übertönen möchte.
Björn Uhl, unterstützt von Hubert Sassen, läuft seinerseits zur Hochform auf, als er auf Hessisch die Geschichte vom nadelnden Christbaum liest. Ein wirklich schönes Konzert haben die Beteiligten da veranstaltet und damit ganz sicher so manches Herz im Zuschauerraum für die Adventszeit aufgeschlossen.
Das Konzert wird am kommenden Samstag, 10. Dezember, 20 Uhr, im Pfarrheim Maria Himmelskron in der Marienstraße 16a, wiederholt. Karten für zehn Euro für Erwachsene und fünf Euro für Kinder gibt es im Vorverkauf in der Bäckerei Fuhr, Frankfurter Straße 60.