Der Heusenstammer Esel Hannibal wird 40 Jahre alt Stolzes Alter für ein Grautier

Stolze 40 Jahre alt ist Zwergesel Hannibal, der im Reitverein am Nieder-Röder Weg lebt. Foto: Holecek

Heusenstamm – Sie rufen ihn „Honey“, aber eigentlich heißt er „Hannibal“. Und er wird in diesem Jahr 40 Jahre alt. Sein genaues Geburtsdatum kennt niemand, aber das bedeute ja nur, dass man das ganze Jahr über feiern könne, meint seine Besitzerin Jana Holecek.

Es ist bekannt, dass Esel durchaus ein Alter zwischen 30 und 40 Jahren erreichen können, meint Jana Holecek. Aber sie habe gesucht und das Internet befragt: In der näheren oder auch weiteren Umgebung hat sie bislang keinen gleichaltrigen oder gar älteren Esel gefunden. Und so ist sie auch ein wenig stolz auf ihren Hannibal.

1982 erblickte der graue Zwergesel „irgendwo in Hessen“ das Licht der Welt. Der Ort lässt sich leider genauso wenig rekonstruieren wie das Datum. „Wir wissen nur, dass er viele Jahre mit seiner Mama in einem Pferdestall lebte“, sagt Jana Holecek. Nach dem Tod seiner Mutter zog Honey in den Vogelsberg, wo er zusammen mit einem zahmen Hausschwein, Ziegen und Hühnern auf einer großen Weide lebte. 2010 zog die Vorbesitzerin um und konnte den kleinen Esel nicht mit in ihr neues Zuhause nehmen.

Also zog Honey zu Jana Holecek nach Heusenstamm. Schnell war klar: Auch Esel sind Herdentiere und brauchen gleichartige Gesellschaft. Über die „Noteselhilfe“, die sich um Tiere in Not kümmert, fand die Heusenstammerin nur wenige Wochen später die schwarzbraune Zwergeselin „Emmy“. Sie war wegen eines inoperablen Tumors am Kopf abgegeben worden, der nach etwa einem Jahr in der Schlossstadt von selbst verschwand.

Heute sind Honey und Emmy unzertrennlich. Oft neckt Emmy ihren doppelt so alten Lebensgefährten, indem sie ihn auch mal kneift oder scheucht. Ist Hannibal aber außer Sichtweite, hört man schon von Weitem ihr suchendes: „Iiiaaah!“. Aber auch Honey ruft Emmy auf diese Weise.

Hannibal erfreut sich noch bester Gesundheit. Da er altersbedingt so gut wie keine Zähne mehr hat, bekommt er zweimal täglich eingeweichten Brei und eine Banane. Neben Jana Holecek selbst versorgen noch einige Eselliebhaber regelmäßig die Langohren, säubern den Stall und gehen mit ihnen spazieren. Fast täglich drehen die beiden ihre Runden und der ein- oder andere Spaziergänger ist dem Duo sicher schon im Grünen begegnet oder kennt sie von den Veranstaltungen des Reitvereins. Mittlerweile trifft man auch auf Maultier Janosch, der vergangenen Sommer bei den beiden eingezogen ist. Obwohl er mit seinen 1,35 Meter etwa einen halben Meter größer ist als die beiden Eselchen verträgt er sich sehr gut mit seinen Gefährten. Er entging auf einem Pferdemarkt in Holland nur knapp dem Aufkauf durch einen Pferdemetzger. Halb Pferd, halb Esel kann sich Janosch nicht immer entscheiden wie er „seine“ beiden Esel rufen soll. Und so hört man oft eine irritierende Mischung aus „wiehern“ und „Iiiaaah“. Was beim Reitverein am Nieder-Röder Weg immer wieder für gute Laune sorgt. Geburtstagskind Hannibal und seine Freunde freuen sich über angekündigten Besuch und Streicheleinheiten, dürfen aber aus gesundheitlichen Gründen auf keinen Fall gefüttert werden. Wer einen Besuchstermin vereinbaren möchte, mailt an holecek[at]online[dot]de.
 clb