Stadt Heusenstamm geht neue Wege bei der Suche nach Erzieherinnen Talent als „Bobbelscheflüsterer“?

Bobbelscheflüsterer gesucht: Mit ungewöhnlichen Ideen versucht die Stadt Heusenstamm nun, Erzieherinnen zu gewinnen.

Heusenstamm – Eine größere Kampagne startet die Stadt Heusenstamm jetzt, um Erzieherinnen und Erzieher sowie pädagogische Fach- und Hilfskräfte zu finden.

Das Thema ist bekannt. In Kindereinrichtungen fehlen Erzieherinnen und Erzieher, Fachkräfte und pädagogische Hilfskräfte – auch in Heusenstamm. „Wir wollen bei der Anwerbung von Erzieherinnen und pädagogischen Fach- und Hilfskräften neue Wege beschreiten“, erläutert Bürgermeister Steffen Ball: „Neben den üblichen Maßnahmen wie Stellenausschreibungen wollen wir mit einfallsreichen Ideen verstärkt neue Kanäle bespielen und auch aktiver an die Personen, die sich für dieses Berufsfeld entschieden haben oder dies noch abwägen, herantreten. Das heißt aber auch, dass wir unser Profil als städtischer Arbeitgeber schärfen und entsprechend mit neuem Leben füllen müssen.“

Deshalb startet die Stadt in Kürze eine neue Akquise-Kampagne. In Teamarbeit haben Regine Dinkelborg, zuständig für die städtische Kommunikation, und Edith Hemberger vom Heusenstammer Atelier Hemberger eine freche Kampagne mit kreativen und lustigen Schlagworten, die sich direkt an Erzieherinnen und Erzieher richten, entwickelt. Absender sind dabei nicht nur die städtischen, sondern alle Kindereinrichtungen in Heusenstamm. Die ersten Motive werden in Kürze auf Bannern und Plakaten im Stadtgebiet zu sehen sein. Im nächsten Schritt der zweistufigen Kampagne sollen ergänzend die Qualitäten jeder einzelnen Kindereinrichtung in allerlei Print- und Online-Formaten dargestellt werden.

Die Botschaften werden zusätzlich in sozialen Netzwerken gepostet. Unterstützung erhoffen sich der Rathauschef, die Fachdienstleiterin Soziales, Kerstin Stanek, sowie alle Mitarbeiterinnen in Kitas und Horts auch von Eltern, die sich aktiv für „ihre“ Kita oder Schulkindbetreuung engagieren möchten. Kerstin Stanek: „Unsere Eltern sind doch die beste Referenz, die Jobsuchende und andere Eltern und Erziehungsberechtigten haben können. Insofern möchten wir alle Mütter und Väter, Omas und Opas, Geschwister und Bürgerinnen bitten, unsere Kampagne in den sozialen Netzwerken fleißig zu teilen und zu posten.“

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Und auch die zuständigen Berufsschulen werden von der Schlossstadt nicht „verschont“ bleiben: Dort sind gezielte Aktionen für die Schülerinnen Schüler in Planung, wie unter anderem ein Bewerbungsschreiben frei nach dem Motto „Heusenstamm bewirbt sich bei Dir“.

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Auf praktischer und professioneller Ebene wird mit Hochdruck an einem erweiterten Konzept der Kindertagespflege in Heusenstamm gearbeitet, das von den Stadtverordneten unterstützt wird. Bereits seit Juli 2021 werden Kindertagespflegepersonen gefördert, die zusätzlich zwei Euro pro Heusenstammer Kind und Betreuungsstunde erhalten. Ein weiterer Baustein ist die geplante Anmietung von Räumen für die Kindertagespflege durch die Stadt. Die Räume sollen Personen zur Verfügung gestellt werden, die sich für den Job der Kindertagespflege interessieren, aber keine Möglichkeit haben, Kinder in eigenen vier Wänden adäquat zu betreuen.

Zur Entlastung der Fachkräfte in den Kindereinrichtungen sollen künftig zusätzlich pädagogische Hilfskräfte angeworben werden. Diese Menschen sind quasi „gute Engel“, die Erzieherinnen zur Hand gehen: Sei es die Unterstützung beim Mittagessen, den Kindern beim An- und Ausziehen zu helfen oder Fachkräften in der Gruppe sowie bei Angeboten und besonderen Aktivitäten zur Seite zu stehen und vieles mehr.

Zudem hat der Magistrat beschlossen, Werkstudentinnen als Unterstützung in der städtischen Kinder- und Jugendarbeit sowie für Kindereinrichtungen anzuwerben. Eventuell könnten bereits ab 1. Juni erste befristete Einstellungen folgen. Infos im Internet gibt es auf der Seite kinder-heusenstamm.de.
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