„Karneval Klub Disharmonie“ feiert 33. Geburtstag „Tam-Tam“ am Bannturm

Tanzen nur angezogen – das Männerballett „Heusendales“ begeisterte mit seinem Auftritt im Rahmen eines bunten Abends zum 33. Jubiläum des Vereins am Bannturm.

Heusenstamm – Zu seinem 33. Jubiläum hatte sich der „Karneval Klub Disharnomie“ (KKD) etwas besonderes ausgedacht und lud im Rahmen des „Heusenstammer Sommers“ zu einem bunten Abend in das Festzelt am Bannturm ein. Zwar ohne Bütt und Helau, dafür aber mit aber jeder Menge „Heusen-Tam-Tam“.

Dieses Motto prangt denn auch in bunten Lettern über den Brettern, die für manchen die Welt bedeuten. So auch für Thomas Hartmann, Gesicht und Stimme des KKD, der das Programm auch ohne Moderationskarten fest in der Hand hält und beginnt, jeden der 150 Besucher mit Namen zu begrüßen. Auch der Abend selbst hat einen hübschen: 33. Geburtstag des KKD, und das allein ist Grund genug für viel Tamtam.

Ein „buntes Programm und bekannte Gesichter“, verspricht Hartmann den Zuschauern. Viel Spaß wolle man verbreiten, dazu an Vergangenes erinnern und aktuelle Ideen präsentieren. „Es wird ein langer Abend“, droht er, aber das wissen Disharmonie-Fans.

„Prosecco-Lärchen sind Mädels, die gerne und schnell schon am frühen Abend Prosecco reinzwitschern, durch Rumgekreische und Gekicher auffallen“, lernen die Gäste. Mehr auf Seite 2

Prosecco-Kehlchen hingegen seien durch ohrenbetäubenden Satz-Gesang am frühen Vormittag zu erkennen. Zu dritt und in Glitzer-Schwarz schmettern sie in der Dämmerung „Tausendmal berührt“.

Die nächste Gruppe hat als Kinder- und Jugendballett begonnen, später waren sie die Goldische Girls, was zu Verwechslungen mit einer Fernsehserie geführt hat. Seit 2017 treten sie in pinkfarbenen Kostümen auf: „Rassig, sexy, als Pink Ladys“ wirbeln sie in einer perfekten Choreografie zu Ballermann-Schlagern über die Bühne.

Hartmann testet mit den Titeln von Fernsehserien das Erinnerungsvermögen seiner Generation. Dann nennt er Bürgermeister Adolf Keßler, „den klaane Rembrigger“, der resolut „wie Napoleon“ aufgetreten sei. Etwas lockerer läuft es mit dem aktuellen, Steffen Ball geht mit Hartmann auf die Knie und singt mit einer Bierflasche in der Hand eine Litanei auf den Alkohol.

Ihren erstem Auftritt haben auch die Bieberbach-Perlen. Ob die Karriere eine Zukunft hat, „hängt vom Applaus ab“. Von dieser Seite ist der Fortbestand geklärt, im Witwen-Gewand trällert das Quartett, „wieder mal sind wir zu haben, ganz allein, doch wer unsere Männer kannte, hat kein Grund zum Traurig sein“. Die Damen haben deren Ableben als Unfall geplant, Küchenmesser oder Zyankali zu Hilfe genommen.

Die Chipendales sind eigentlich Möbel, lernt der Zuschauer, bei den Narren aber „was Schnuggeliges“. Die „Heusendales“ ziehen sich allerdings nicht aus, dazu seien „zu viele Vertreter von der Kirch’“ vor Ort. Die Showtanzgruppe sei seit 2016 aktiv, die Herren umgarnen mit Hosenträgern, Fliegen und weißen Handschuhen und mit „Diamonds“ eine „Marilyn Monroe“

Vor der Pause kommt die große Thomas-Hartmann-Show. Diesmal kontert er mit seinen Schlachter-Kollegen die Weisheiten aus der Backstube von „Facebook-Bäcker“ Stefan Paul. Die Träger blutverschmierter Schürzen verbreiten nun „teilzeitvegane Metzger-Weisheiten in Worschtküchen-Gesprächen“. Dabei verpackt der Autor beim „Fleischer Auer in de’ Gaase-Gass“ Aktuelles und Lokales in höchste Sprachspielkunst aus der Gulaschkanone, Balladen zu Piano-Begleitung und in ein Heimatlied ohne Schloss und Torbau, „deham is deham“. In der zweiten Halbzeit steigern sich die Akteure dann noch zu närrischer Höchstform.

Von Michael Prochnow