Politische Entscheidungen ohne Angst treffen Dreieichschule: James Herman und Lawrence Randolph im Gespräch

US-Konsul Lawrence Randolph (von links), der amerikanische Generalkonsul James W. Herman und Stefan Trier diskutierten beim politischen Salon in der Dreieichschule Langen über politische Fragen in den USA und Europa. Foto: col

Langen (col) – Personenschützer vor der Tür – ein riesiger, schwarzer amerikanischer Schlitten auf dem Schulhof der Dreieichschule Langen – zum jüngsten politischen Salon hatten die Schüler mit ihren Lehrern und Initiatoren Stefan Trier und Jörg Couturier einen wahrlich spannenden Gast eingeladen. Unter dem Motto „USA in the wake of the upcoming presidential elections“ nahmen Generalkonsul der Vereinigten Staaten James W. Herman gemeinsam mit U.S. Konsul Lawrence Randolph auf dem Sofa des Gymnasiums zum Polit-Gespräch Platz.

Zu Beginn drehte es sich im Gespräch auf englischer Sprache und auch in den Fragen der wieder sehr gut vorbereiteten Schüler um die anstehenden Vorwahlen in den Vereinigten Staaten, über die Besonderheiten des amerikanischen Wahlsystems und selbstverständlich auch über die Profile der Kandidaten und über die Stimmung der jetzt beginnenden Vorwahlen. Es sei die Frustration einiger Amerikaner über Verwaltung, Regierung und auch der Medienlandschaft, die den Kandidaten Donald Trump, aber auch Bernie Sanders so stark werden lasse. Donald Trump sage gerade genau die Dinge, die die diese Menschen hören wollen. „Das beschert ihm derzeit 35 Prozent der Stimmen, vielleicht reicht das schon die Vorwahlen für die Republikaner zu gewinnen“, sagte James Herman.

Die Schüler thematisierten auch die Flüchtlingskrise in Deutschland und die schwierige politische Stimmung, die sich daraus ergebe. James Herman wollte keinesfalls das Problem des Terrorismus mit dem der Flüchtlinge verbunden wissen. Es seien zwei grundverschiedene Themen.

Das drängendste Problem Europas

Der Terrorismus sei kein existentielles Problem außerhalb des Nahen Ostens. „Wir können über die terroristische Bedrohung betrübt sein, aber wir sollten niemals politische Entscheidungen aus Angst treffen“, betonte der Generalkonsul. Die USA habe etliche nicht glückliche politische Entscheidung nach dem 9. September 2001 getroffen, das gelte es künftig zu vermeiden.

Das Flüchtlingsthema sei das drängende Problem unserer Zeit, das drängende Problem Europas. „Die USA muss zusammen mit den europäischen Partnern Syrien stabilisieren, dass die Menschen so schnell wie möglich zurück können in ihre Heimat“, sagte der Generalkonsul. Dabei seien eine Millionen Flüchtling verteilt auf 28 Staaten Europas, mit über 500 Millionen Menschen kein Problem. Aber die steigenden Zahlen von Flüchtlingen ohne die Hilfe der Europäischen Union seien ein Problem.

Die politische Bilanz für Barack Obama wurde ebenfalls thematisiert. Er habe nicht alle Aufgaben erfüllt, aber die Krankenversicherung für viele Millionen Amerikaner seien sein Erfolg. Obama sei ein „Smart Guy“ der seine Sache sehr gut gemacht habe und am Ende eine gute Bilanz vorweisen könne.