Lesescouts sorgen für Abwechslung im Seniorenheim Einfach Freude bereiten

Zum 25. Mal erfreuten die Lesescouts der Albert-Einstein-Schule die Bewohner des Seniorenheims in der Frankfurter Straße, diesmal ging es um das Thema „Frühling“. Foto: Sauda

Langen (es) – Melodi, Ömer, Frohar, Julia, Jenny und Anna Lena sind alle „alte Hasen“, was das Lesen vor Publikum angeht. Sie sind 15 und 16 Jahre alt und gehören zu den Lesescouts der Albert-Einstein-Schule. „Seit fast sieben Jahren gestaltet eine Gruppe unserer Lesescouts im Langener Seniorenheim des DRK in der Frankfurter Straße einen Vorlesenachmittag“, sagt Lehrerin Christine Erzberger, die Deutsch und Kunst unterrichtet.

Jetzt ging die 25. Lesung über die Bühne, dieses Mal unter dem Motto „Frühling“. Die Heranwachsenden lasen Gedichte, Frühlingsgeschichten und Märchen vor und gaben Rätsel auf. Zudem unterhielt Melodi die gut 50 Zuhörer am Klavier. „Die Lesescouts“, sagt Erzberger, „das ist genau mein Ding“. Sie geht in ihrer Aufgabe vollkommen auf und das spüren die Schüler, die nicht nur im Seniorenheim, sondern auch im Kindergarten oder beim Frühjahrsspaziergang der fünften Klassen vorlesen. „Momentan haben wir an unserer Schule 45 Lesescouts im Alter von zwölf bis 17 Jahren“, weiß Erzberger, „wir treffen uns zum Üben in der Bücherei“. Die Früchte dieser Trainingsstunden trugen die Schüler nun gut eine Stunde den Senioren vor, in der Pause verteilten sie Schokolade und Tulpen. „Die Bewohner und die Schüler haben Vorteile von dieser Aktion“, berichtet Erzberger: „Wir möchten den Leuten damit nicht nur eine Freude machen, sondern sie auch anregen, sich zu erinnern.“ Nicht selten bekommen die Vorleser das Lob, dass die Zuhörer den vorgetragenen Text nach langer, langer Zeit mal wieder zu Gehör bekommen haben. „,Sie glauben gar nicht, welche Freude Sie mir gemacht haben‘, sagen sehr viele zu uns“, erzählt Erzberger. Die Mädchen und Jungen profitieren davon, weil sie merken, dass gut ankommt, was sie machen. Außerdem verlieren sie die Scheu, gewinnen an Selbstwertgefühl und Persönlichkeit. Das beobachtete Erzberger in den vergangenen Jahren schon oft.

„Ich mache mit, weil es mir Spaß macht und weil ich gerne älteren Menschen vorlese“, sagt Julia, die bereits zum sechsten Mal dabei ist, „es macht mir einfach sehr viel Freude“. Auch Frohar las schon oft vor. „Es macht mir sehr viel Spaß und ich liebe es vorzulesen“, sagt sie, die sich nicht nur während der Übungsstunden vorbereitet, sondern auch zu Hause. Anna Lena macht mit, „weil ich ältere Menschen sehr gerne mag“. Außerdem sei es gut für „den Abschluss, wenn man so etwas vorlegen kann“.