125-jähriges Bestehen Feuerwehr-Familie feiert großes Fest zum Jubiläum

Wagen ein Tänzchen zu den Rhythmen der „Lieblingsband“ – die Gäste aus Niederpöllnitz. Fotos: lfp

Egelsbach (lfp) – Die Gemeinde Egelsbach wurde am Wochenende zum Treffpunkt einer recht großen Feuerwehr-Familie aus der ganzen Region. Dies betraf nicht nur die Mitglieder verschiedener Feuerwehren sondern auch deren Fahrzeuge – viel davon Sondermodelle, die man in Egelsbach normalerweise nicht zu Gesicht bekommt. Grund für das außergewöhnliche Stelldichein war das diesjährige Turmfest der Egelsbacher Wehr als Höhepunkt des Jubiläumsjahres zum 125-jährigen Bestehen.

„Wir wollten zum Jubiläum ein Turmfest bei dem auch unsere eigenen Leute mit ihren Familien mitfeiern können, aber dennoch ein paar besondere Attraktionen bieten“, erklärte Günter Thomin, Vorsitzender des Feuerwehrvereins Egelsbach, der das Turmfest alljährlich ausrichtet, die Hintergründe. Deshalb gab es auch keine Schau-Vorführungen, denn dafür gab es gar keinen Platz mehr. „Wir wollten aber auch, dass die Mitglieder unserer Einsatzabteilung an diesem Wochenende auch ihre Familien mitbringen und gemeinsam mit ihnen feiern können“, meinte dazu Gemeindebrandinspektor Christian Klöppel.

„Wow, Papa guck mal, was da für viele Geräte drin sind“, zeigte der kleine Fabian auf ein Feuerwehreinsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr des Industriepark Hoechst. Dieses ist speziell für Chemieunfälle ausgerüstet und verfügt über Gerätschaften zur Analyse von eventuellen Gefahrstoffen und deren „Bindung“. „Und guck mal, da ganz oben sind Leute“ hatte der kleine Besucher der Feuerwehr-Meile die Einsatzkräfte im Korb des ausgefahrenen Kran des Feuerwehrfahrzeuges der Wehr aus Rodgau entdeckt. Die Feuerwehrfrau Michela Capilluto steuert im Korb selbst jede gewünschte Bewegung.„So ein Kran wird heute zwar nicht mehr als ganz zeitgemäß angesehen, da wir für das Aufstellen und Drehen mehr Platz brauch, aber dafür ist der Korb größer als bei einer Drehleiter“, erklärt Capilluto. Die Aussicht aus 30 Meter Höhe auf die Feuerwehr-Meile ist jedenfalls beeindruckend – der Blick reicht gar bis zur Frankfurter Skyline.

Ganz bodenständige boten aber auch die vielen anderen Sondereinsatzfahrzeuge interessante Einblicke in ihr Innenleben und wurden gar von Feuerwehrleuten bestaunt. „Man kann nicht alle Fahrzeuge und Ausrüstungen für alle Eventualitäten an jedem Standort vorhalten, aber sie werden dennoch gebraucht“, erklärt Egelsbachs Gemeindebrandinspektor Christian Klöppel. So werden an verschiedenen Stützpunkten des Kreises, in Abstimmung mit Berufsfeuerwehren von großen Unternehmen, mit Blick auf Anfahrtszeiten dann entsprechende Sonderfahrzeuge platziert. Das mobile Nachfüllbecken aus einem Fahrzeug des Katastrophenschutzes Hessen soll an entlegenen Einsatzstellen für Wassernachschub sorgen – für die kleinen Besucher war es eine beliebte Gelegenheit um Hände und Gesicht abzukühlen. Eigens für die Kinder gab es einen „Spielpark“ mit Hüpfburg, Kletterfelsen und Zielspritzen.

„Wir haben fast zwei Jahre geplant, damit alles auch perfekt abläuft“, verweist Gemeindebrandinspektor auf die Anforderung insbesondere der Sondermodelle von Einsatzfahrzeugen. Weiterhin musste der Brandschutz in Egelsbach auch während der Festtage gewährleitet sein, hier übernahm die Langener Wehr die Bereitschaft und Feuerwehrkameraden aus Erzhausen übernahmen eine Schicht an den Grillständen. „Das ist gelebte Kameradschaft, die wir seit längerem pflegen“, bedankt sich Günter Thomin bei allen die aushalfen.

Beim Bummel durch die Feuerwehr-Meile trafen sich immer Einsatzkräfte aus anderen Feuerwehren die man sonst nur bei Lehrgängen trifft. So wurde das Turmfest zu einem überregionalen Familientreffen.

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