Wissenswertes im Naturfreundehaus Fleißige Bienen lassen sich in Egelsbach beobachten

Imker Carsten Wind zeigt den Besuchern verschiedene Hornissen- und Wespennester, re. sein Beinen-Schaukasten. Foto: Postl

Egelsbach (lfp) – Fleißig wie ein Bienchen zu sein, ist eine besondere Anerkennung für einen Menschen. Das Fleißigsein bezieht sich auf das unermüdliche Sammeln der Bienen von Blütenpollen, dieser wird dann – normalerweise für den Menschen nicht sichtbar – in den Waben als Vorratskammer angelegt und in Honig verwandelt.
 

Wie dieses vielfältige Wunder der Natur funktioniert und wie nützlich die Bienen mit ihrer Sammeltätigkeit für den Menschen sind, dies erklärte der Egelsbacher Imker Carsten Wind kürzlich auf dem Gelände der Naturfreunde Egelsbach/Erzhausen. Carsten Wind hatte ein kleines Bienenvolk mitgebracht, das in einem Schaukasten, also für alle sichtbar, völlig ungestört seiner Arbeit nachging. Aufgrund des regnerischen Wetters war er in die Backstube der Naturfreunde eingezogen und erklärte dort alles über „seine“ Bienen, aber auch weiteres Wissenswertes über andere Hautflügler.

Auf besonderes Interesse stießen seine mitgebrachten „Nester“ von Wespen und Hornissen. „Gestern habe ich zufällig einen tote Hornissenkönigin gefunden“, sagte Carsten Wind und deutete auf ein wirklich großes Exemplar. Die unterschiedliche Färbung der großen Nester erklärte der Hautflügler-Spezialist mit dem verwendeten Material zum Bau der „Wohnung“. „Die Hornissen verwenden meist Eichenholz, das sie abnagen und mit ihrem Speichel versetzen, zum Bau ihrer Nester, Wespen verwenden unterschiedliche Hölzer, manche gar schon modriges Holz, deshalb sind deren Nester dunkler“, erklärte Carsten Wind. „Und wenn ich von einer Hornisse gestochen werde, falle ich dann tot um“, kam einen bange Frage eines aufgeweckten Jungen. „Da sind wir genau bei jenem Märchen, das wirklich eines ist“, betonte der Imker.

Das mit dem Honig ist eine komplizierte Sache 

„Hornissen sind viel friedfertiger als Bienen oder Wespen und stechen auch nur, wenn sie angegriffen werden oder wenn sie ihr Nest verteidigen wollen“, betonte Carsten Wind. Der große Unterschied zu den Bienen ist, dass Hornissen und Wespen keinen Honig produzieren.
„Bienen ernähren sich selbst von Nektar, den sie in den Blüten finden, Hornissen und Wespen sind Insektenjäger und ein wichtiger Regulator in der Natur – da ist in der jüngster Vergangenheit viel falsch gemacht worden“, so der Imker. Aus der unbegründeten Angst, insbesondere gegenüber den groß und bedrohlich wirkenden Wespen, sei glücklicherweise ein Schutzbedürfnis geworden. „Hornissen stehen unter Naturschutz und nur solche Spezialisten mit einer speziellen Lizenz dürfen diese umsiedeln“, erklärt Carsten Wind.

Und dann kam doch noch mal das Thema Honig zur Sprache. „Wie machen denn das die Bienen“, wollte Erik genau wissen. „Das ist eine ganz komplizierte Sache. Aber Honig ist das reinste Naturprodukt das es gibt – und sehr vielseitig verwendbar“, hob Carsten Wind hervor. Wie fleißig die Bienen sind erklärte der damit, dass er von einem Bienenvolk mit rund 50 000 bis 60 000 Bienen so 40 bis 50 Kilo Honig im Jahr gewinnt.

Fotoausstellung bis Ende Juli

Für alle Besucher war der Bienen-Tag eine überaus interessante Veranstaltung der Naturfreunde Egelsbach/Erzhausen. Interessant ist aber weiterhin die Ausstellung von Günther Lange, der Urlaubsimpressionen aus dem Allgäu, den Dolomiten und der Cevennen-Region in Südfrankreich zeigt. Die Fotoausstellung ist schließlich noch bis Ende Juli im Naturfreundehaus Egelsbach/Erzhausen zu sehen.