LANGENER MARKT Aussteller locken Besucher auf die Festmeile Informieren und ausprobieren

Durchs Gedränge: An den Ständen auf der Bahnstraße und den umliegenden Straßen war tüchtig was los. Bild: Strohfeldt

Langen – Mit Luftballons, Werbegeschenken oder einem Imbiss in der Hand drängen sich die Besucher am Sonntagmittag über den Langener Markt. Die 29. Ausgabe der Veranstaltung des Gewerbevereins Langen, verknüpft mit dem verkaufsoffenen Sonntag, zieht zahlreiche Menschen auf die Bahnstraße und in die umliegenden Straßen und Gassen.

Traditionell geben sich nicht nur lokale Geschäfte, Einzelhändler und Gastronomen ein Stelldichein beim Langener Markt, auch für die Vereine ist das Fest eine wichtige Plattform. Der ADFC informiert am Lutherplatz über seine Aktivitäten – vor allem den Radentscheid, den die Verkehrsinitiative VILE initiiert hat. „Wir brauchen noch rund 800 Unterschriften, heute läuft es sehr gut“, sagt Vorsitzender Oliver Glindemann.

Die Kollegen von VILE drehen dafür auch auf der Festmeile ihre Runden. Wenn 3.000 Unterschriften zusammen sind, könne man bei der Stadt erwirken, den Bürgerentscheid abzuhalten. Gegenüber hüpfen Kinder gerade auf den Trampolinen des TVL. „Das kommt wie jedes Jahr super an“, sagt Vorstandsmitglied Carsten Schmidt. Man kann auch Rope Skipping, eine sportliche Variante von Seilspringen, und Fechten ausprobieren. Und zugucken, wie es die Sportler des Turnvereins machen. Schmidt freut sich über die Resonanz. „Vor allem im Kinderturnen haben wir regen Zulauf. Seit der Pandemie haben wir gut 100 Kinder mehr, die bei uns turnen“, sagt er. Bei den Basketballerinnen der Rhein-Main Baskets kann man mitten auf der Bahnstraße Körbe werfen und die Twirling Bats zeigen in bunten Petticoats Square-Dance-Darbietungen.

Viele bleiben vor den Schautafeln am Stand der Stadt stehen. Neben der Ausgabe der „Heimatshoppen“-Tüten stellen Mitarbeitende des städtischen Fachdienstes Bauwesen, Umwelt- und Klimaschutz Interessierten die drei Sanierungsvarianten für den Paddelteich vor – und werben für die Beteiligung an der Onlineumfrage.
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Also die dritte Variante scheidet für mich aus, das ist ein Bach, kein Teich mehr“, sagt Gisela Dittloff. Die Langenerin hat vom Projekt gehört und will sich ein Bild von den Umgestaltungsoptionen machen. „Hier sieht man alles noch mal gut im Vergleich“, sagt sie mit Blick auf die Grafiken. Sie tendiere zur ersten Variante, erklärt sie Sandra Trinkaus vom Umweltamt, da bleibe der Teich erhalten: „Und wenn das optisch schön gemacht ist, habe ich auch keine Probleme mit dem 1,20 Meter hohen Zaun“, sagt sie. „Die meisten reagieren allergisch auf den Zaun“, weiß Trinkaus. Sie müsse erklären, was die Böschung bringen soll oder warum die Umzäunung notwendig ist. „Viele kommen leider mit einer vorgefertigten Meinung“, meint Trinkaus. Aber das Interesse ist groß – „es ist gut, wenn man ins Gespräch kommt.“

Beliebt ist bei den Temperaturen die Trinkwasserbar der Stadtwerke, andere trauen sich auf das Smoothie-Bike, auf dem man für Fruchtsaft in die Pedale treten muss. Wer lieber zu Ebbelwoi greift, ist bei den Langener Stöffchemachern richtig oder beim VVV. Der Heimatverein hat nicht nur Bembelchen, Bücher und Co. im Angebot, und informiert über seinen Verschönerungswettbewerb mit der Bürgerstiftung. Die Jüngsten können auch Langen-Poster ausmalen. „Das schönste wird als Postkarte gedruckt“, sagt VVV-Chef Chris Muth. An Glücksrädern drehen, Enten angeln beim Schulgründungsverein Lanika oder beim DRK bestaunen, wie ein Rettungswagen funktioniert – für die Kids wird viel geboten.

Bei der LKG sind die Mitglieder gut gelaunt: Die Karnevalisten haben fleißig vergünstigte Karten für ihre Veranstaltungen verkauft. „Bei uns steht das Theater im Oktober an, dann geht’s am 11.11. los“, sagt Vorsitzender Dominik Schertel. Eine besondere Saison: Immerhin feiert die LKG 75-jähriges Bestehen.

Vor dem Bahnstraßenpavillon, neben dem der Orchesterverein gerade die Star-Wars-Titelmelodie zum Besten gibt, hat das Jugendforum seinen Stand. „Wir haben Meinungsröhren aufgebaut“, erklärt Leonie Borst. Die sind mit Sprüchen versehen, etwa „Was sollte sich in Langen verändern?“ oder „Bist du mit der Politik zufrieden?“ Kinder und Jugendliche können ihre Antworten notieren und in Klarsichtkugeln in die durchsichtigen Röhren werfen. Eine ist wieder voll und muss ausgeleert werden. „Die Zettel sammeln wir und werten sie aus“, zeigt Borst auf eine Tüte. „Das wird gut angenommen, vor allem jüngere mit ihren Eltern waren bisher da, die Jugendlichen kommen glaube ich erst später.“ Diesmal ist extra lange Zeit. Denn neu ist, dass man nachdem die Geschäfte schließen, weiter über die Festmeile schlendern kann – Musik und Essen gibt es bis 20 Uhr.  jrd