Die biblische Geschichte ist ja mehr als bekannt. Erzähler Gerd Schaffert beginnt mit Josef und Maria und der Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Das Publikum erlebt die Begeisterung für den jungen Jesus (Daniel Reinhold) mit, wie er den Lepra-Kranken heilt, Wasser zu Wein werden lässt und seine Jünger für sich gewinnt. Die Hochzeit von Kana findet in dem Musical genau so seinen Platz wie die Bergpredigt mit dem bekanntesten Gebet „Vater unser“ und natürlich der Verrat durch Judas. Sehr niedlich ist der Auftritt des Kinderchors mit so vielen noch ganz jungen Sängern. Überhaupt lebte das Stück von vielen tragenden Rollen, den zum Teil außerordentlich begabten Solisten-Stimmen und der farbenprächtige Kulisse und wunderschönen, passenden Kostümen. Die komplette Musik war live von einer neunköpfigen Band eingespielt und dem Licht und der Technik in der Stadthalle waren noch ein paar besondere Effekte, wie beispielsweise die beinahe „magische“ Szene des letzten gemeinsamen Abendmahls, möglich.
Schon 2013 war das Musical in Langen zu sehen, damals noch in der TV-Turnhalle am Jahnplatz. Jetzt auf der großen Bühne der Stadthalle hatte Regisseurin und musikalische Leiterin Melanie Endecott noch einmal an dem Stück gearbeitet und mit 110 Schauspielern, Sängern, Tänzern und Musikern eine große Gruppe motivierter Mitspieler hinter sich gehabt. Dabei kommen Musik-Profi Melanie Endecott als Gesangslehrerin ihre Kontakte zugute, sie hat viele Schauspiel- und Gesangsstudenten für die Produktion begeistert und die Gemeinde hat auch etliche Talente in den eigenen Reihen. Seit Januar haben die Aktiven intensiv geprobt, viel Leidenschaft in das Stück gesteckt und jeden Samstag im alten UT-Kino an der Rheinstraße geübt, dass der Gemeinde als Gottesdienstraum dient. Doch all die Arbeit, Mühe und investierte Zeit hat sich gelohnt.
Nach fast drei Stunden biblischer Geschichte, Kunst, Musik und Tanz ernten die Schauspieler und Regisseurin Melanie Endecott an beiden Osterabenden nicht enden wollenden Applaus und stehende Ovationen. Die biblische Geschichte war mit den emotionalen Chören durchaus mitreißend und dennoch mit der Vermittlung der christlichen Werte inszeniert.
