Elfriede und Ewald Schittko feierten am 17. November ihr diamantenes Hochzeitsjubiläum Bei der Zugfahrt lernte sich das Paar einst kennen

Vor 60 Jahren läuteten für Elfriede und Ewald Schittko die Hochzeitsglocken. Vom alten Rathaus ging es direkt in die Stadtkirche. Foto: Postl

Langen (lfp) – Vor über 60 Jahren fuhren die hübsche Langenerin Elfriede Kraft und ein strammer junger Mann, der aus Oberschlesien kam, zur Arbeit in die Großstadt Frankfurt. Beide warfen sich immer wieder mal Blicke und zu und plötzlich saßen sie auch mal nebeneinander im damals noch polternden Zug. „Wir könnten uns doch mal beim Tanzen treffen“, schlug Ewald Schittko vor – und so kam es dann auch. Doch aus dem Tanzen wurde schnell mehr.

Ewald Schittko wurde in Tychau in Oberschlesien geboren, kam mit seinen Eltern zunächst nach Thüringen und erlernte das Handwerk des Malers und Verputzers. 1955 zog er dann nach Langen, da dort bereits ein Schulkollege wohnte und ihm eine Aussicht auf „anständige“ Arbeit signalisiert hatte. Elfriede Kraft wurde in Frankfurt geboren, ist also ein „Schlippsche“, und kam aus der Not heraus, Frankfurt war ausgebombt, zur Oma nach Langen. Die gelernte Industriekauffrau fand ebenfalls eine Arbeitsstelle in Frankfurt und so kam es im Zug zum entscheidenden Zusammentreffen.

Am 17. November 1956 läuteten dann schon die Hochzeitsglocken. „Wir sind im alten Rathaus getraut worden und dann von dort gleich über den Platz in die Stadtkirche gegangen“, erzählt das Jubelpaar.

Danach haben die Eltern der jungen Frau ein Grundstück an der Neckarstraße erworben und ein Haus gebaut. „Mein Vater hat das Geld und mein Mann seine Arbeitskraft eingebracht“, schildert Elfriede Schittko den Deal. „Das war damals das dritte Haus in diesem Bereich, dort wo heute die Südliche Ringstraße ist, hat der Bäcker Knecht jeden zweiten Tag das Gras für seine Pferde geholt“, erinnert sich Ewald Schittko. Über verschiedene Arbeitsstellen landete der Jubilar schließlich bei der Baugenossenschaft Langen, wo es viel Arbeit bei der Sanierung der Häuser gab, dort arbeitete er bis zu seinem verdienten Ruhestand. Seine Frau Elfriede war bei einer Versicherung im Büro tätig.

Ewald Schittko fand Freude am Gesang und gehört mittlerweile seit 40 Jahren dem Gesangverein Frohsinn an. Beide sind seit vielen Jahren fördernde Mitglieder des Handharmonika Spielrings Langen. Heute vertreiben sich beide die Zeit mit Arbeiten im Garten und im Haushalt.

Zum Diamantjubiläum gratulierten die Söhne Dirk und Ingo sowie zwei Enkel – und alle sind in freudiger Erwartung des ersten Urenkels. „Wir sind mehr gespannt, dass jede Stunde der Anruf kommen könnte, als über unser Jubiläum“, meinte das etwas „uffgereschte“ Jubelpaar.