Zum zweiten Mal innerhalb von zehn Wochen war Improvisieren angesagt LCV-Fest ohne Stände

Der Lämmerspieler Carnevalverein musste bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wegen des Wetters improvisieren. Trotzdem gelang es, ein abwechslungsreiches Wochenende zu gestalten. Foto: pro

Mühlheim (pro)– Nach dem närrischen Lindwurm ist jetzt auch noch das nordhessische Rindvieh ausgefallen. Das heißt, ein Familienmitglied vom Hof, auf dem die Kuh steht, die der Star in einem Scheißspiel sein sollte. Dann musste der Lämmerspieler Carneval-Verein auch noch den Beschickern ihres Marktes absagen – Regen und winterliche Temperaturen machten den Fastnachtern innerhalb von zehn Wochen zum zweiten Mal einen Strich durch die Rechnung.

„Darum haben wir ja das Haus gebaut“, kommentierte ein Helfer die Absagen gelassen. Und der Startschuss zum eigenen Vereinsheim fiel vor zehn Jahren, am 13. August 2006 hat Vorsitzende Sandra Frey den ersten Spatenstich am Offenbacher Weg ins Erdreich gerammt. Das feierten sie vor zehn Jahren mit dem ersten Lämmerspieler Markt.

Fotos im Foyer weckten bei den vielen Betrachtern immer wieder Erinnerungen.

Der Saal füllte sich am Samstagabend mit Vertretern fast aller Generationen, sie genossen Evergreens und aktuelle Hits der Gruppe „Countdown“. Die Band brachte bald die ersten Tänzer aufs Parkett, daneben wärmten auch Cocktails, gute Tropfen einer stattlichen Weinkarte und Kaffee, Steaks und Fajitas – die mexikanischen Rollen aus einer Weizen-Tortilla mit deftigen Leckereien drin. Am Sonntag drehte sich dann noch ein Spanferkel am Spieß.

Kurz vor Weihnachten war Richtfest, am 16. Dezember 2006 um 11.11 Uhr, natürlich. Fast auf den Tag genau vor acht Jahren wurde das Vereinsheim dann offiziell eingeweiht. Seitdem öffnet der 140 Quadratmeter große Saal Ort für den Startschuss in die fünfte Jahreszeit, für Maskentreiben, Rosenmontagsball, Hauptversammlung und vorweihnachtliche Feier. Die vier Garden trainieren auf dem Parkett, Damen- und Männerballett sowie die Gesangsgruppen. Bis zu diesem Datum stand den Karnevalisten nur ein Raum in der alten Schule zur Verfügung – und mancher private Hobbykeller.

Ein Drittel des Geländes, erläuterte Sandra Frey, habe der Verein in Erbpacht von der Stadt Mühlheim übernommen, zwei Drittel der Turn- und Sportvereinigung abgekauft. Mit der TSV arbeiten die LCVler eng und vorbildlich zusammen. So nutzen die Fastnachter zu ihren Sitzungen nach wie vor die größere Sporthalle, die durch einen Gang mit dem Neubau verbunden ist, außerdem Umkleiden und Einsing-Räume.

Am Abend des kleinen Jubiläums ließ der eisige Wind immerhin noch das traditionelle Feuerwerk zu. Zum Frühschoppen begleiteten sich Nicole Bieker und Katja Münzing auf Akkordeons zu Chansonklängen. Am Nachmittag rockte die Aschaffenburger Band Johnny Grease mit flottem Rockabilly den Saal.

Draußen füllten Spielernaturen mit dem Umweg über eine leere Flasche Quarzsand in Luftballons, um mit diesen Wurfgeschossen eines der Poster vom ersten Spatenstich zu treffen, die auf dem Boden ausgebreitet waren, Spaß hatten die Besucher trotz der Absagen.