„Saache maa, haste nix Besseres im Kopp, als wie laufend Behausunge‘ hier in de‘ Mühlheim-Aue zu baue‘?“ Die Symbolfigur der Dietzenbach-Seite unserer Zeitung ergreift Partei für die Mühlenstädter und nimmt sich den Biber zur Brust, der entlang der Rodau eine rege Bautätigkeit entwickelt hat – zum Leidwesen vieler Anwohner. „Dätste lieber direkt da an de‘ Brückenmühl‘ e schee Brück‘ übber die Rodau zimmern, dass die Leut‘ aafach rübber un‘ nübber mache‘ könnte!“
Damit nimmt sich „Ludwig“ erstmals der Interessen von Bürgerinnen und Bürgern abseits der Kreisstadt an. Landrat Oliver Quilling würdigte, dass die Ratte „den Weg nach Mühlheim“ fand: Die Künstlerin unterstütze den Prozess, „dass der Kreis zusammenwächst“. Die Menschen nähmen den Kreis als Gemeinschaft von 13 Kommunen nicht immer wahr.
Bürgermeister Dr. Alexander Krey gefällt, dass der Geschichtsverein nicht nur historische Themen, sondern auch Kunst vermittle. „Das Stadtmuseum bietet dafür einen würdigen Rahmen mit Flair“, so Krey.
„Keiner hat gesagt, er könne Ratten nicht leiden“, resümierte Ludwigs „Mutter“, Uschi Heusel, die Ausstellungstage im Stadtmuseum und lobte die Museumsbesucher als „sehr locker und zugänglich“.
Vereinsvorsitzender Karl-Heinz Stier dankte Heusel, dass sie sich auch bei ihrer Arbeit habe über die Schultern schauen lassen. Die Idee der Auktion stammte vom Zweiten Vorsitzenden, Christian Scheeff, der einen Zylinder herumreichte. Den letzten Schein, 20 Euro, warf Neunobel in den Hut, als der eingestellte Wecker ertönte. Der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins hat schon einen Ehrenplatz in seinem Wohnzimmer für den gerahmten Comic vor Augen.
„Jetzt guck‘ net bleed, mach‘ disch lieber an die Arbeit!“, fordert die Ratte den Biber auf. Tatsächlich wird das Technische Hilfswerk zum Mühlentag am Pfingstmontag wieder einen Steg vom Parkplatz zur Mühle schlagen, erklärte Gewinner Neunobel.
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