Kabarett, Musik und Kino am Kirchplatz Mühlheimer Bürgermeister-Kabarett und lokale Problemchen

Karl-Christian Schelzke und Daniel Tybussek traten vor einigen Jahren in der Fastnachtszeit erstmals als Mühlheimer Bürgermeister-Kabarett auf, inzwischen sind sie auch außerhalb der Kampadne gefragt. Foto: pro

Mühlheim (pro) – Ein Referendum für einen Lexit? Über Dexit oder gar Mexit? Wollen die Lämmerspieler die Mühlenstadt verlassen und sich den Hausenern anschließen? Will Dietesheim aus dem Verbund austreten oder gar Mühlheim selbst? Das 1. Mühlheimer Bürgermeister-Kabarett hat bereits Vorsorge getroffen und Einfluss auf die Abstimmung genommen.

Das demonstrierten Karl-Christian Schelzke und Daniel Tybussek bei „Musique et lumiere“ an der Gustav-Adolf-Kirche. Sie können singen, schimpfen und das Publikum miteinbeziehen. Das bewiesen die beiden unterschiedlichen Anzugträger am Samstag unter freiem Himmel. Da schimpft Schelzke wie ein Rohrspatz im Stile des Pfungstädter Genossen, der als „Gernot Hassknecht“ in der „Heute-Show“ auftritt, während Tybussek hinter reichlich Grünzeug und mit weinerlicher Stimme Alexandras „toten Baum“, der Botanik im Bürgerpark widmet.

Der Antrag der Bündnis-Grünen, Kerb-Fahrzeuge vom empfindlichen Boden zu verbannen, bot freilich eine Steilvorlage für ein eigenes Kapitel in der Vorstellung. Ihr Gesprächsstoff reicht vom TTIP-Abkommen über lose Kanaldeckel, tiefe Schlaglöcher und Abfälle, worüber die Bürger dem Bürgermeister immer persönlich berichten wollen. Bei der Vorstellung half Tobias Tybussek mit Einsprech-Texten und der Bedienung der Technik aus.

Komödie auf der Leinwand

Auf dem Kino-Programm stand Frankreichs erfolgreichster Streifen „Willkommen bei den Sch’tis“. Der Film wurde auf der gemeindeeigenen Leinwand im Kirchhof gezeigt. Dabei wird ein Post-Mitarbeiter aus dem Süden des Nachbarlands in den vermeintlich unterentwickelten Norden geschickt. Er muss sich von der Bevormundung der Mutter abnabeln und zugleich versuchen, die Freundin für den Nachzug zu gewinnen.

Der „Licht-und-Musik-Abend“ gewann an Geselligkeit durch die Leckereien von Laura und Michael Wittmann, die selbst gekelterten Äppelwoi und einen Imbiss servierten. Die Band Do The Good Things spielte bekannte Melodien von The Doors über Joe Cocker und der Disco-Generation bis hin zum feinen Jazz. Die Gruppe eint ehemalige Absolventen des Offenbacher Leibniz-Gymnasiums und ihren Musiklehrer, wefänzte den Abend perfekt.