Mühlheimer Karneval-Verein und Kolpingfamilie Dietesheim feiern Fasching Mühlheimer Herrensitzung und Dietesheimer Partysitzung

Heiter und entspannt geht es bei der Partysitzung der Kolpingfamilie zu. Foto: man

Mühlheim (man) – Am Freitagabend vorletzter Woche hieß es zweimal Fastnachtssitzung in der Stadt. Beim Mühlheimer Karneval-Verein (MKV) ging es jedoch ganz anders zu als in der Kolpingfamilie Dietesheim. Die Besucher hatten auf beiden Treffen offensichtlich ihre Freude.

Der Saal präsentiert sich auch bei der 20. Auflage der MKV-Herrensitzung voll besetzt, aber natürlich sitzt keine einzige Frau auf einem Stuhl, das Wesen einer Herrensitzung.

Mancher Kerl könnte sich an Erlebnisse aus der Jugend erinnern, wenn er mittags ewig um einen Kiosk schlich, um den Moment abzupassen, bis die Luft rein war. Möglichst sollte sich keine Nachbarin oder der Pfarrer im Anmarsch befinden, wenn man aufgeregt die sieben Mark für das Periodikum „Playboy“ passend auf den Teller legte.

Im Flur und auf der Männertoilette des MKV-Heims scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Hier schaut es aus wie die Innentüre eines Bundeswehrspinds.

Klar, Sitzungspräsident Uwe Weigand bittet die Presse, keinen Witz zu drucken. Es geht aber nicht nur um tief gelegte Männerzoten. Ohne Frauen lässt es sich lockerer protzen, dann kann man ruhig ein T-Shirt bedruckt mit „Blümchensex ist was für Vegetarier“ tragen. Niemand läuft Gefahr, nächtens beim Wort genommen zu werden.

Mit Ute Jung-Kraus taucht dann aber die erste Frau des Abends auf.

Tänzerische Showeinlagen liefern die „Flying Starz“ vom MKV und die „Diamonds“ aus Klein-Krotzenburg. Später tritt noch „Lea“ mit ihrem Poledancestrip auf, von der Uwe Weigand konstatiert, sie sei Weltmeisterin der Disziplin.

Zum Finale klärt sich auch auf, was mit dem anfangs formulierten kollektiven Wunsch gemeint war. Weil sich Luca aus Nidderau in einem Siebenkampf von Disziplinen wie „Wettsaufen“, „Eierfressen“ und „Maßkrugstemmen“ gegen sechs Konkurrenten durchsetzte, seift eine Stripperin Lucas Oberkörper zur Belohnung ein.

Anders geht es derweil im Pfarrheim von St. Sebastian zu, bei der „Partysitzung der Kolpingfamilie Dietesheim“. Auf der Bühne stehen die „Diddesemer Stereotones“, alles Frauen aus dem Ort, die sich über die Kinder kennen, zusammen üben, gut singen und tanzen und auch optisch ganz natürlich angenehm wirken. Immer schön, wenn die Truppe auf dem Programmzettel steht.

„Mit sind stets ausverkauft“, erklärt Kurt Eitel. Damit meint der oberste Kappenträger der Kolpingfamilie die drei Kappensitzungen und die Partysitzung, vor vier Jahren ins Leben gerufen, um auch die Jugend zu gewinnen, was gelang.

Nach den „Diddesemer Stereotones“ tritt Tom Jet auf, der regional geerdete Vollprofi trällert zu seiner Gitarre nicht einfach ein Lied nach dem anderen, der ganze Saal darf mitsingen.

Seit ein paar Jahren lädt Jet regelmäßig ins Schanz zum „Rudel-Sing-Sang“ ein.

Ein Konzept, das auch in St. Sebastian funktioniert. Es herrscht ausgelassene Stimmung, wenn Tom „Country Roads“ oder „Tür an Tür mit Alice“ anschlägt. Sogar die Männer singen mit.

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