Fastnachtsfeier in der Roten Warte Narrentreiben der Siedler

Volles Haus bei der Fastnachtsfeier der Siedlergemeinschaft Rote Warte. Foto: m

Mühlheim (m) – Der gemeine Siedler sei ein „schüchternes Wesen“, aber „nicht kleinzukriegen“, er pflege ein freundschaftliches Miteinander, pries Franz-Dieter Buchheimer zu Altweiberfastnacht Seinesgleichen. Die Siedlergemeinschaft Rote Warte hatte zur närrischen Feier ins Vereinsheim geladen, und der Vorsitzende selbst staunte über den großen Anklang.

„Prominente Politiker“ leben in dem Viertel, aber auch „neue Besen her, die gut kehren“, warb Buchheimer in der Bütt. „Wir sind wer“, stellte er stolz klar und bekräftigte seine Feststellung mit Plaudereien aus dem Nähkästchen über Äppelwoi-Klausi, Kiwi-Plantagen-Jens, Zuckertörtchen-Irma, Schleckermäulchen-Babsi, Festausschuss-Jürgen, Korbflasche-Gerd, Stammtisch-Horsti, Statik-Walter, Werkzeugkasten-Hansi.

Buchheimer bewegt sich auch in Sachen Narretei auf sicherem Parkett, stammen seine Eltern doch aus Köln und Mainz. Der Vorsitzende verdiente sich mit seinem launigen Vortrag einen Orden und „den Wein, den er selbst gespendet hat“, hieß es. Für das attraktive Programm gewann er karnevalistische Prominenz von mehreren Höfen in der Stadt, im voll besetzten Saal an der Henri-Dunant-Straße präsentierte er ein „Best of“ der heimischen Fastnachtswelt.

Großartige Tanzkunst brachte Star(z)-Trainerin Sabrina Fonzetti vom Karnevalverein mit. Der kreative Blondschopf ersann „Alice im Wunderland“ mit den „Dancing Starz“ und die artistischen „Superhelden – vereint gegen das Böse“ mit der Formation „Flying Starz“. Mit einer sportlichen Choreografie sorgte auch das Männerballett der Katholischen Karnevalisten für eine Augenweide.

Von kuriosen Momenten seines Urlaubs berichtete Bürgermeister Daniel Tybussek. Er war mit der ganzen Familie unterwegs nach „Sankt Trobbetz“, wunderte sich dort, dass der Nachwuchs „zum Fummeln“ eine Taschenlampe braucht. Den geschmuggelten Cognac bestaunte er vor dem Zoll als „Wunder“, habe er doch nur Weihwasser aus Lourdes abgefüllt!

Über Miesepeter, „die in de’ Keller gehe’, um zu lache‘, zog Roland Deiß temperamentvoll-aufgeregt her. Ludwig Gabold schilderte die Mühen eines Mitarbeiters der Müllabfuhr. Meike Kuckenburg und Maria Flasch beobachteten Patienten im „Wartezimmer“.

Der einstige Fußball-Klassenleiter Wolfgang Rubin spielte in der „Ü80“, Sabine und Robbie Krämer schwärmten von der „Weiberfastnacht bei den Siedlern“.

Zum Finale stieg die „Deutsche Schlagerparade“ mit Nachbarn im Gewand der Schlager-Stars. Und die „Polonaise Blankenese“ führte Gottlieb Wendehals alias Karl-Christian Schelzke vom Städte- und Gemeindebund nebenan im karierten Jackett an. Die Sunset Life Band begleitete die Auftritt stilvoll und sorgte für ausgelassene Fastnachtsstimmung.