Neue Karnevalstruppe will eigene Traditionen aufbauen Segel setzen, Fastnacht ahoi

Anker lichten und los gehts: Mit ihrem selbst gebauten Kahn, der MS Abriss, waren die Mitglieder des neuen Vereins KCA auch schon beim Rosenmontagsumzug dabei, jetzt dient das Schiffchen als Erkennungsmerkmal. Bild: m

Mühlheim – Erst war Prinz der Mühlenstadt, dann auch Kapitän der MS Abriss. Mit dem umgebauten Laster schipperten sie schon über den jüngsten Rosenmontagszug, nun ist der Kahn auf Rädern das Erkennungszeichen eines neuen Fastnachtsvereins. Und Sascha I. Krekeler ist der Vorsitzende im Karneval Club Abriss (KCA).

„Wir sind ein eingetragener Verein in Gründung”, verkündet sein Sprecher stolz den Status quo. An der Wand des Büros im Zeppelinring prangt das eingerahmte Logo, eine Abrissbirne, die an den drei Buchstaben der Abkürzung baumelt. Auch der Vorstand steht schon, neben Sascha ist sein Bruder Timo Krekeler als Zweiter Vorsitzender dabei, Maximilian Ibbels ist Pressesprecher und Laura Krekeler Kassenwartin.

„Die Jungs dürfen alles, aber die Dame entscheidet”, sagt die einzige Närrin auf der Kommandobrücke und lacht. „Das haben wir unter uns festgelegt.” Der KCA ist aus einem Freundeskreis entstanden, „und das soll so bleiben”, betont Sascha. Momentan sind es 23 Freunde, Partner und Partnerinnen, die gemeinsam entscheiden, einen „super Spaß am Karnevalsgeschehen haben” und motiviert sind, noch mehr daraus zu machen.

Am Anfang stand die Idee, in Fastnachtszügen mitzuziehen. Also kaufte die Gruppe einen alten Kleinlaster und baute ihn zum Schiff um. „Die MS Abriss hat natürlich auf das Fähren-Debakel angespielt”, klärt der Vorsitzende auf. Nun wollen sie die Geschichte weiterführen. „Durch mein Prinzenamt habe ich sehr viele Kontakte geknüpft.” Der neue Club möchte noch an vielen Veranstaltungen anderer Gruppen teilnehmen und arbeitet längst am nächsten Auftritt.

„In der neuen Kampagne wandeln wir unseren Wagen vom Wikinger- zum Piratenschiff”, verrät die Runde. Mit der „Black Pearl” sind sie für die Züge in Mühlheim und Lämmerspiel bereits angemeldet, auch am Fastnachtssonntag wollen sie bei einem närrischen Lindwurm mitmachen. Sie haben ihre Gemeinschaft schon aufgeteilt in Abteilungen für den Wagenbau, einen Stand auf Märkten und zukünftig auch für die Bühne. Das wichtigste Team heißt „Deko-Gestaltung“, es ist für einheitliche Kostüme, den Einkauf und das Sponsoring zuständig.

Kürzlich präsentiert sich der Club dann erstmalig auf dem Martinsmarkt in Obertshausen, wo sie sich einige Wochen später, am 16. und 17. Dezember, auch am Weihnachtmarkt beteiligen. Fürs nächste Jahr hoffen sie zudem, Plätze auf den Adventsmärkten in Mühlheim und Dietesheim reservieren zu können. „Wir wollen uns im Kreis der Karnevalskultur etablieren”, ist ein Ziel der neuen Narren.

Als Vereinszwecke haben sie die „Förderung des traditionellen Brauchtums einschließlich des Karnevals, der Fastnacht und des Faschings” in die Satzung geschrieben. Dabei bleiben sie offen für viele Interessen.

„Der Vereinszweck wird insbesondere dadurch verwirklicht, dass die zur Verfügung stehenden Geldmittel für die Zusammenarbeit mit regionalen und überregionalen Faschingsvereinen, die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen, Unterrichtung und Auftritte der vereinseigenen Gruppierungen, zur Förderung des fastnächtlichen Schrifttums sowie zur Pflege der Verbindung zu Presse und anderen Massenmedien verwendet werden“, sagt der Vorsitzende.

Aber braucht es noch einen weiteren Fastnachtsverein? „Wir bauen uns unsere eigene Tradition auf”, sagt Sascha Krekeler und ergänzt: „Wir wollen einen eigenen Weg finden und unterstützen dabei zusätzlich auch noch andere Gruppierungen.“

Kontakt

Telefon: 06108 8033079, E-Mail: karnevalsclubabriss[at]gmail[dot]com

Von Michael Prochnow

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