Engagement nicht nur von musikalischer Seite Harte Beats und zarte Klänge beim 5. Noise´n´Burg-Festival

Da eine Band kurzfristig ausgefallen war, griff Klaus Herrmann zur Gitarre und sang eigene Kompositionen direkt an der Bar im Club Voltaire. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Alicia Rössler und Lucas Begon sitzen seit drei Stunden am Eingang zum Noise´n´Burg-Festival und geben reservierte Tickets aus oder kassieren von spontanen Gästen den Eintritt. „Wir haben gerade mal ein Drittel unserer Zeit geschafft, aber wir ziehen das durch“, sagt Rössler. Obwohl sie schon lange nicht mehr in Neu-Isenburg wohnt, kommt die Erzieherin in die Hugenottenstadt, um zu helfen. „So ein bis zwei Mal im Jahr bin ich bestimmt hier“, sagt die 22-Jährige.

Ähnlich auch das Engagement von Lucas Begon, der noch im Soziologie-Studium steckt. „Ich bin auch in Neu-Isenburg aufgewachsen, wohne aber schon ein paar Jährchen in Frankfurt“, erklärt Begon. Im Jugendcafé hat er so viel Unterstützung erfahren, dass die Verbindung immer noch ganz eng und intensiv ist. „Ich habe jetzt die Möglichkeit, zumindest etwas von dem, was ich einst hier erfahren habe, wieder zurück zu geben“, sagt denn auch der 22-Jährige.

Beide, Alicia Rössler und Lucas Begon, waren schon im Alter von 14 Jahren Mitglied der Jugendband „Sound Edict“. „Diese Band gibt es schon lange nicht mehr, aber der Zusammenhalt ist geblieben“, sagen beide unisono. Die Jugend-Szene im Neu-Isenburger Jugendcafé hat beiden gefallen, sodass sie immer wieder gerne hierher zurückkommen. So kann sich Dirk Kühnel, der Organisator des Noise´n´Burg-Festivals, auf 40 bis 50 ehrenamtliche Helfer verlassen. „Auch wenn ich mal nicht alle brauche, so ist es doch ein tolles Gefühl, dass es so viele engagierte Jugendliche gibt“, sagt Kühnel und verweist auf die Rock AG.

Das 5. Noise´n´Burg-Festival wartet wieder mit ganz besonderen Attraktionen auf. So dürfen zu Beginn drei Schulbands aus der Goetheschule ihr Können vor kritischem Publikum zeigen. Mit insgesamt zwölf Bands erfuhr das Festival wiederum eine große Resonanz. „Leider mussten zwei Gruppen wegen Krankheit kurzfristig absagen, aber wir haben ja spontane Leute in unseren Reihen“, sagt Dirk Kühnel und verweist auf den gerade laufenden Act im Club Voltaire. Dort hat der Singer und Songwriter „#4“, wie sich Klaus Herrmann nennt, seine Gitarre gepackt und trägt einige seiner selbst komponierten stimmungsvollen Lieder direkt an der Bar vor. Herrmann ist Leiter des offenen Musikangebotes im Jugend-Café Neu-Isenburg.

Je später der Abend, desto attraktiver die Bands. Mit „Watch out Stampede“ aus Bremen, „Soulbound“ aus Bielefeld und „Van Holzen“ aus Ulm kommen die Headliner von weit her. „Diese Bands, die sich unsere Jugendlichen gewünscht hatten, konnten wir uns nur leisten, weil wir großzügige Sponsoren haben“, sagt Dirk Kühnel.

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