Landesehrenbrief für Hans-Jürgen Kuhn Herzlichkeit und klare Worte

Landrat Oliver Quilling (links) und Landtagsvizepräsident Frank Lortz gratulierten Hans-Jürgen Kuhn. Foto: m

Neu-Isenburg (m) – Dem unbedarften Leser mag die Kombination als hartes Kontrastprogramm erscheinen – für Hans-Jürgen Kuhn ist es Alltag und Freude. Der Isenburger kämpft im Sozialverband VdK für Ratsuchende und verbreitet im Offenbacher Karnevalverein Frohsinn. Dafür verlieh ihm Landrat Oliver Quilling jetzt bei einer Feierstunde im Kreishaus in Dietzenbach den Ehrenbrief des Landes Hessen.

„Wir lassen keinen allein, für uns ist jeder wichtig!“. Unter diesem Leitspruch ist der Ausgezeichnete seit zwölf Jahren im VdK-Ortsverband tätig, mit fast 2.000 Mitgliedern einer der stärksten in der Region. 2007 übernahm Kuhn das Amt des Schriftführers, nur drei Jahre später wurde er zum Vorsitzenden gewählt. Im April diesen Jahres räumte er seinen Posten, steht dem VdK aber weiterhin als Berater im Sozialrecht zur Seite. Gerade ist er vorübergehend in sein Amt zurückgekehrt, vertritt seinen erkrankten Nachfolger. „Herr Kuhn hat den Ortsverband Neu-Isenburg nach außen vorbildlich repräsentiert“, lobte Quilling. Schwerpunkte der ehrenamtlichen Aktivitäten und eine wichtige Herzensangelegenheit waren dem Aktiven das Zusammenbringen der Mitglieder, die Planung von Terminen zur Rechtsberatung, die Organisation von Veranstaltungen wie Kreppelnachmittag, Maifeier und Ausflügen. Er pflegte Kontakte zu den meist älteren und hilfsbedürftigen Menschen.

Den „nicht ganz einfachen“ Umzug des Verbands in die ersehnten größeren Büro- und Beratungsräume der Alten Goetheschule verwirklichte der Geehrte in eindrucksvoller Weise, würdigte der Landrat. In der Geschäftsstelle werden an 145 Tagen im Jahr fast 1.900 Besucher empfangen, etwa 5.300 Telefonate geführt und 322-mal eine Personenbeförderung mit dem Bus für Schwerbehinderte in Auftrag gegeben.

Seine Mitstreiter beschreiben Hans-Jürgen Kuhn als jemanden, „der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderungen zu verbessern“. Er sei immer motiviert, „geht mit der Fahne vorweg und sorgt dafür, dass seine Leute ihm folgen.“ Gemeinsam mit der Stadt hat Kuhn 2012 das Sozialpatenprojekt aus der Taufe gehoben, ist Ansprechpartner der Aktion „Bürger helfen Bürgern“ für Isenburger in besonderen Notlagen.

Engagiert ist Kuhn zudem im Offenbacher Karnevalverein, wo er Schriftführer war, bis heute Veranstaltungen plant und realisiert. Zehn Jahre engagierte er sich im mittlerweile aufgelösten Organisationskomitee der Offenbacher Sportstiftung, führte Protokoll und betreute Künstler. In der IHK Frankfurt war er Mitglied in drei Prüfungsausschüssen. „Seine Vorbildfunktion ist außergewöhnlich und beispielgebend“, lobte der Landrat. Im April erhielt er die Goldene Verdienstmedaille des VdK-Landesverbandes und die Ehrenplakette der Stadt. „Er kann nicht Nein sagen“, charakterisierte Bürgermeister Herbert Hunkel den neuen Ehrenbrief-Träger, „er sieht, wo jemand Hilfe benötigt, ist ein Mensch der klaren Worte und generalstabsmäßig durchorganisiert“, strahle aber auch Freude, Herzlichkeit und Begeisterung aus. Laut Hunkel sei Kuhn einer der Zeitgenossen, die „alles machen können“. Der so Umworbene antwortete, „es ist schön, in Neu-Isenburg zu sein“.