Watze beschließen den Sitzungsreigen in der Hugenottenhalle Letzte Saison im Lumpenkostüm für Markus Letz

Claus Eichler (links) überreichte dem scheidenden Oberlump Markus Letz eine Dankeschön-Urkunde, rechts der Watz Uwe Fräger – der nicht ohne Lump sein kann. Fotos: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Ein letztes Mal in dieser Kampagne ertönte am Samstagabend in der Hugenottenhalle der Narhallamarsch zum Zeichen des Einmarsches des närrischen Elferrates und der Tollitäten. Dem Karnevalverein Die Watze obliegt es, den Sitzungsreigen der Narrensaison zu beschließen. Die Band Take Two – diesmal zu dritt – verkündete mit elf „Donnerschlägen“ den offiziellen Beginn der letzten Sitzung.

Die Sitzungspräsidenten Jörg Fitzthum und Rocco Lechens erschienen noch im närrischen Frack, stellten aber schnell fest, dass sie eine Reise nach Hawaii gewonnen hatten. „Und was machen wir mir den vielen Gästen?“, wollte Rocco Lechens wissen. „Kein Problem, die nehmen wir einfach mit“, so Fitzthum. Dann gingen beide schon mal mit bestem Beispiel voran und wechselten Elfer-Frack gegen Hawaii-Hemden. „Helau! Oder soll ich besser Aloha sagen?“, fragte Prinzessin Beate I. mit Blick aufs ferne Hawaii daraufhin und ergänzte unter Zustimmung des Publikums: „Was soll ich denn dort, Neu-Isenburg ist doch der schönste Ort!“ Prinz Hans-Joachim II. dankte insbesondere dem Team der Hugenottenhalle, das bei allen Sitzungen für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hatte – und überreichte eine hoheitliche Urkunde als Dankeschön.

Prinzenbegleiter Claus Eichler nahm als Vizepräsident des Ehrensenats die Gelegenheit wahr, dem scheidenden Oberlump Markus Letz für sein elfjähriges Wirken als Symbolfigur der Isenburger Fastnacht, neben dem Watz, zu danken. „Wir bedauern dies sehr, möchten uns aber ganz besonders für dein närrisches Engagement bedanken“, sagte Eichler. Auch der Watz Uwe Fräger respektierte den Entschluss seines närrischen Partners und appellierte an alle im Saal, sich doch einmal nach einem Nachfolger umzusehen. „Der Watz darf niemals alleine sein“, forderte auch Sitzungspräsident Rocco Lechens und setzte seine Hoffnung darauf, dass sich bald jemand finden werde. Oberlump Markus Letz selbst stand zu seinem Entschluss, bedankte sich für die wahrlich tollen elf Jahre, die wie im Flug vergangen seien.

Den Bühnenreigen eröffnen die Bambinis um Lisa Diebl die mit einem „schwerelosen“ Tanz durch das Weltall begeisterten. Viel Beifall gab es auch für die Firegirls für ihre flotte Marsch-Polka, aber auch für den Tanz „Mexico olé!“ der Senatsdamen, die von den Watzen eingeladen worden waren.

Hajo Düll sprang für einen erkrankten Büttenredner ein und berichtete von einer Urlaubsreise, freilich mit der Erkenntnis: „Arbeiten ist schöner!“ Hanna Westrich, Muriel Heiner und Dilara Altunelli erfreuten die närrischen Gäste mit ihrem Tanz-Potpourri.

Als einer der besonderen Höhepunkte der Watze-Sitzung entpuppte sich wieder einmal die große Playback-Show der Grazy Animations. Hier zeigten die Akteure aus den eigenen Reihen erneut, welche Talente in ihnen schlummern: Stars wie Karel Gott, Amy Winehouse, Peter Alexander und auch Tony Holiday erlebten ein viel umjubeltes Bühnen-Comeback. Finaler Höhepunkt der Show war der Auftritt von Wham! (Gene Hagelstein) mit „Last Christmas“ – da zwinkerte sogar der Weihnachtsbaum mit seinen reifbedeckten Nadeln.

Eine wahre tänzerische, mehr aber noch beachtenswerte konditionelle Leistung boten die Damen der großen Watze-Garde: 4:20-Minuten volle Power bei ihrer Marsch-Polka. Als dann spontan „Zugabe“-Rufe zu hören waren, entwickelte sich ein Wortgefecht zwischen Sitzungspräsident Rocco Lechens und dem Watze-Ehrenpräsidenten Karl-Heinz Müller. Das Ergebnis: Beide wollen es im nächsten Jahr der Großen Garde gleichtun und als Schautanz-Paar für Furore sorgen – und dies gar fünf Minuten lang! Zeugen für diese „Ansage“ gab es genug, nun sind alle gespannt.

In der Folge des Abends präsentierten sich Büttenredner wie Boris Reisert, Gerd Oberfrank und Showtanzgruppen befreundeter Vereine. Die 1. Hofemer Streetband und die Brassband Firebirds aus Okriftel sorgten für närrische Ovationen. Aber auch für die Bio-Hühner vom Watzehof (Eulenspiegelgarde) und den Tanz der Party Rockers der Watze gab es viel Beifall. Der eigens aus Wandlitz angereiste Ex-Isenburger Rainer Paulus sorgte mit seinen angestimmten Isenburger Liedern für ein stimmungsvolles närrisches Finale.

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