ZEPPELIN-MUSEUM Modell macht Entwicklung sichtbar Vom Luftschiff- zum Flughafen

Diese Miniatur hätte auf einem Ein-Cent-Stück Platz: Jens Schenkenberger hat maßstabsgetreue Modelle angefertigt und in den Flughafen eingefügt. Hier hat er das Modell des heutigen Museums auf dem Finger, um die Größenverhältnisse zu zeigen, die man aber auch an den Flugzeugen im Vergleich zum Zeppelin sehen kann.

Neu-Isenburg – Einen neuen Blickfang für das Zeppelin-Museum hat der Verein für Zeppelin-Luftschifffahrt Zeppelinheim bereits im Oktober erwerben können – und nun komplettiert mit lokalem Bezug: Die Rede ist von einem riesigen Architekturmodell des Frankfurter Flughafens in seiner aktuellen Ausbaustufe, inklusive des neuen, noch zu eröffnenden Terminal 3.

„Durch die hervorragende Vernetzung mit den befreundeten Luftfahrtvereinen konnte unser ehemaliger Vorsitzender Hanspeter Härtig dieses tolle Exponat der Lufthansa, welches im Weg war und ansonsten hätte entsorgt werden müssen, für den Verein und das Museum sicherstellen“, erzählt Jens Schenkenberger, Vorsitzender des Vereins. „Und für so ein Prachtstück haben wir auch schnell mal im Museum etwas umgebaut und Platz geschaffen“, erinnert sich Museumsleiter Christian Kunz.

Sieht man das Modell im Museum stehen, hat man den Eindruck, als wäre es passgenau angefertigt worden. „Das Architekturmodell war für uns die perfekte Grundlage, um ein Projekt umzusetzen, das wir schon lange im Sinn hatten, aber aufgrund des immensen Aufwandes und der enormen Kosten so wahrscheinlich nie hätten realisieren können“, sagt Schenkenberger. Die Idee war, die Größe und Lage des ehemaligen Luftschiffhafens Rhein-Main, von welchem aus die Luftschiffe ab 1936 zu ihren Fahrten nach Nord- und Südamerika aufbrachen, ins Verhältnis zum aktuellen Flughafen Frankfurt zu setzen. „Wir haben zwar ein Foto einer Luftaufnahme des Flughafens aus den 1940er Jahren in der Dauerausstellung, allerdings waren zu diesem Zeitpunkt die Luftschiffhallen bereits gesprengt und natürlich ist ein Modell wesentlich anschaulicher“, bekräftigt Kunz.

Also machte sich Schenkenberger an die Recherche zum ehemaligen Luftschiffhafen und versuchte, die Hallen möglichst exakt zu rekonstruieren. So fertigte er im Maßstab 1:2500 die beiden Luftschiffhallen aus rotem Karton, die sich nun optisch deutlich von den weißlich-grauen Gebäuden des Flughafenmodells abheben. Sogar der fahrbare Ankermast, die Ausfahrtschienen und Schienenkreise sind zu sehen. Und natürlich darf auch ein passendes Luftschiffmodell nicht fehlen. Die Größe des Luftschiffs und der Hallen im direkten Vergleich zu den Miniatur-Flugzeugen und Flughafengebäuden ist beeindruckend. „Mit diesem Modell wird die ursprüngliche Bedeutung der Zeppelin-Luftschiffe und die Relevanz der Luftschiffersiedlung Zeppelinheim für die Entwicklung des wichtigen Verkehrsdrehkreuzes ganz niedrigschwellig für alle Besucherinnen und Besucher des Zeppelin-Museums sichtbar“, freut sich Bürgermeister Dirk Gene Hagelstein.

„Im passenden Maßstab ist auch das Bürgerhaus Zeppelinheim samt Museum zu sehen“, schmunzelt Schenkenberger. Sie hätten auf einem Ein-Cent-Stück Platz.

Das neue Exponat greift auch das Thema der zukünftigen Sonderausstellung „Flughafen Frankfurt: Vom Luftschiffhafen zum globalen Luftverkehrsdrehkreuz“ auf, die am Donnerstag, 2. Juni, um 19 Uhr eröffnet wird.

Weitere Informationen gibt es unter zeppelin-museum-zeppelinheim.de.
 hov