Kein Platz für müde Maulwürfe Schwarze Elf Neu-Isenburg feiert farbenprächtige Gartenfest-Sitzung

Die Minikids bevölkerten als Schmetterlinge, Käfer und Blumen die Bühne der Schwarzen Elf, die sich in eine bunte Gartenlaube verwandelt hatte. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Bienen, Gartenzwerge, Schmetterlinge, Pilze und sogar ein Mauerblümchen samt lebendiger Gießkanne zwischen zahlreichen Neu-Isenburger Kleingärtnern prägten das Bild der großen Narrensitzung der Schwarzen Elf am Samstagabend – so viele fantasievoll gekleidete Narren sieht man bei keiner anderen närrischen Veranstaltung in der Hugenottenstadt.

Durch ein Spalier des ebenfalls als Gärtner verkleideten Elferrates wurden die Gäste in den Saal der Hugenottenhalle geleitet, dort sorgte die Band Take 2 schon mal für beste Aufwärmstimmung. Pünktlich um 19.31 Uhr ertönten die „Kanonenschläge“ und das Prinzenpaar samt Gärtner-Hofstaat zog durch den Saal auf die Bühne.

Bühne unterm Blätterdach

Der Elferrat mit Sitzungspräsident Stefan Ritzel nahm Platz unter einem großen Baum im kuscheligen Kleingarten. Die aufgemalten Blumen im Hintergrund waren alles Unikate aus den Händen der Minigarde. Auch diesmal hatte das Bühnenbau-Team unter Federführung von Sabine Zimmermann und Manfred Link wieder Erstaunliches geleistet.

Nach dem Austausch von Willkommensgrüßen und Orden wurde auch der letzte noch verschlafene Maulwurf geweckt: Die Icebreakers, eine Guggemusikgruppe der Stadtgarde Offenbach, machte wieder ordentlich Dampf in der Hugenottenhalle.

Kaum waren die Guggemusiker weg, schon wurde es wieder recht voll auf der Bühne. Über 35 Kinder flatterten als Schmetterlinge, Käfer und bunte Blumen verkleidet auf der Bühne umher. Die Gärtner hatten alle Hände voll zu tun, auch noch die auftauchenden Schlümpfe zu bändigen.

Der 15-jährige Luke Junker und Julius Litzenberger, zwölf Jahre alt, berichteten dann von ihrem täglichen Ärger mit Geschwistern, aber auch Eltern und Lehrer.

Kreiselei sorgte wieder für Lacher

Protokoller Thorsten Klees erschien als Zwerg. „Der Bundestag wurd’ neu gewählt. Ich hab’ verwundert nachgezählt. Mit jeder Wahl der Volksvertreter wird das Plenum aufgeblähter. Der Bundestag, ich sag es schnell, tagt jetzt in der Größe XXL. Und Dank seiner Kuppel, die vielen gefällt, gilt er als größter Zirkus der Welt“, sagte der Protokoller unter großem Beifall. Anstatt die Brexit-Leute in Franfurt anzusiedeln, wollte Klees diese lieber in Neu-Isenburg wissen. „Um die Ankunft zu erleichtern, jetzt hab’ ich’s kapiert, wurd’ am Kreisel der Linksverkehr eingeführt. Für die Übergangszeit gilt auf vielfache Bitten, der Linksverkehr ausdrücklich nur für Briten“, reimte Torsten Klees.

In der „Schrecklich netten Familie“ gab es diesmal Französisch-Unterricht. Wie einfach die Sprache doch ist, belegte Schatzebobbes Jaques: „La Wendel heißt Treppe.“ Ob der Gardetanz der Polkaformation oder die Maxis als Schmetterlinge, für alle gab es großen Applaus. Die Cappuccinos mit Wolfgang Paul, Norbert Engl und Stefan Ritzel sorgten mit ihren närrischen Heimatliedern wieder für Begeisterung unter den Narren. 
Die Luwwis (Martina Liedko), also die lizenzierte Putzfrau im Isenburger Rathaus und Rechte Hand vom Herbertsche (Bürgermeister Herbert Hunkel) nutzte diesmal seine Abwesenheit und hatte, ob „Prokura für alles“, die Spendierhosen an. „Stefan, du kriegst deine Eislaufbahn, aber viel cooler wäre die doch auf dem Kreiselei“, so Luwwis. Und damit die Nulldreier den Verbleib in der Hessenliga packen, wird der Fußballgott Alex Meier für die Rückrunde von der Eintracht ausgeliehen.

Viele sehenswerte Tänze

Die Akteure der Showgruppe, die ihr 22-jähriges Bestehen feiern, ließen so manche Schlagergröße vergangener Zeiten wieder aufleben.
Eine wahre Augenweide für sich – nicht nur ob der opulenten Kostüme, sondern auch ob der perfekt auf das „Leistungsvermögen“ der mitwirkenden Champagner Girls abgestimmten Choreografie – war der Tanz der Waschfrauen, die plötzlich von Kriegerinnen gestört wurden. Wie gut, dass weiße Medizinfrauen beide Gruppen vereinen konnten und alles in einem friedlichen Tanzfest endete.

Die beiden „Vorstadtweiber“ Gudrun Litzenberger und Maria Sator-Marx wollen unbedingt 100 Jahre alt werden und der lieben Liesel Dörr nacheifern. Zu ihrem Jubiläumsfest im Jahre 2050 erwarten sie freilich den ewigen Bürgermeister Herbert Hunkel. 

„Can’t Stop the Feeling“, lautet die Melodie für das Männerballett und alle Akteure waren von Kopf bis Fuß darauf eingestellt. Die tänzerische Show der Herren, einstudiert von Martina Liedtko und Patricia Hauser, wurde mit großer Begeisterung und Zugabe-Forderungen aufgenommen. Nach dem Tanz „Wenn die Gartenparty ins Wasser fällt“ der Showtanzformation Funtasia versammelten sich alle Mitwirkenden noch einmal zum großen, viel umjubelten Finale auf der Bühne. 

Die schönsten Bilder des Abends gibt es in unserer Fotogalerie zu sehen.

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