Denn für eine angemessene pflegerisch-medizinische Versorgung sind öffentliche Schulen oft nur unzureichend ausgestattet. Bisher entschieden ungeschulte Lehrkräfte darüber, ob ein Kind nach kleineren Unfällen oder bei Unwohlsein nach Hause geschickt wird. Chronisch kranke und behinderte Schülerinnen und Schüler sorgen für fachfremde Herausforderungen. Zudem sind Eltern verunsichert, weil ihre Kinder über den Schultag hinweg medizinisch unversorgt sind.
Engl schließt seit Januar diese Versorgungslücke. Die examinierte Krankenschwester, die viele Jahre in Krankenhäusern auf verschiedenen Stationen gearbeitet hat, ist Mutter von vier Kindern. Täglich steht sie für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Erziehungsberechtigten und Lehrkräfte zur Verfügung. Ihre Aufgaben reichen von der Akutversorgung des einzelnen Kindes bis hin zur Stärkung einer gesundheitsfördernden Entwicklung der Einrichtung und der Unterstützung des öffentlichen Gesundheitsdienstes in der Schule.
Engl bietet Erste Hilfe und verständigt bei Bedarf den Rettungsdienst. Sie kontrolliert den Puls und die Atemfrequenz und entfernt kleine, nicht tief sitzende Fremdkörper in Wunden. Hinzu kommt die Beratung von Kindern, Jugendlichen und Eltern bei Themen, wie Hygiene, Bewegung, Ernährung, Gewichtsprobleme, Essstörungen und Stress sowie die Unterstützung in Krisensituationen.
Engl verwaltet und verabreicht nach Elternwunsch Notfall-Medikamente und unterstützt das Schulpersonal im Umgang mit chronischen Erkrankungen.
Ihr „Sprechzimmer“ befindet sich im Erdgeschoss in einem ruhigeren Teil der Schule. Dieses Sanitätszimmer hat eine Anbindung zum Schulhof und bietet Raum für Beratungen, Behandlungen und Besprechungen. In den Pausen unterstützt dort auch der Sanitätsdienst.
Dabei handelt es sich um Schülerinnen und Schüler, die in einer AG von dem Lehrer Antonio de Vita als Ersthelfer ausgebildet werden und beispielsweise unter Anleitung Verbände anlegen.
hok