„Hier kann man sich einfach in den Stuhl lehnen und einfach mal wieder Lebensfreude tanken“, sagte Helga Kolb, die früher selbst hin und wieder aktiv auf der Bühne mitwirkte. „Die verpasste Hochzeitsnacht“ von Franz Arnold und Ernst Bach ist nicht neu – man denke nur an die erfolgreichen Aufführungen mit Willy Milowitsch – aber neu ist die Übertragung ins Hessische. Und da ist Thorsten Wszolek ein Meister seines Fachs. Er selbst in der Hauptrolle, Corinna Weiß, seiner Schwester Stefanie, dazu noch Horst Becker und schon steht das Ensemble für ein erfolgreiches Bühnenstück – freilich „uff escht Hessisch“.
Dazu noch die ebenfalls mundart-bewandten Simone Lindenberger, Alina Gasser, Matthias Münch, Daniel Thomas und Reinhard Achilles, das gesamte Ensemble bot einen stimmigen Einblick in eine vermeintlich gutbürgerliche hessische Unternehmerfamilie.
Wszolek spielt den Futtermittel-Großhändler Dobert, dessen Frau (Corinna Weiß) die eigentliche Herrin im Hause ist. Für jede Menge Turbulenzen sorgen die beiden Töchter Edith (Lea Kuhn) und Franzi (Stefanie Wszolek) und ihre besseren Hälften, die es mit der Treue wohl nicht so genau nehmen. Im Verlauf des Abends überschlagen sich die Ereignisse. Wszolek ist in der „vertagten Hochzeitsnacht“ wieder in einer Paraderolle zu erleben. Und mit ihm das ganze Ensemble, das die ohnehin heitere Stimmung des Stücks vervielfachte. Es war wirklich ein Abend zum Vergessen – was da draußen in der Welt passiert.
lfp