Das Projekt „Kirche am Hafen“ beginnt Das Umfeld mit einbeziehen

Die Hochbeete auf der Terrasse konnten bei der Einweihung des Raumes für das Projekt „Kirche am Hafen“ bepflanzt werden. F: p

Offenbach (red) – „Jeder Stadtteil braucht seine Engel! Hier soll Landeplatz und Startbahn der Engel der Hafeninsel sein“, gab Domkapitular Prälat Hans Jürgen Eberhardt bei der Einweihung der neuen „Kirche am Hafen“ auf der Hafeninsel mit auf den Weg. Engel sind Boten guter Worte. Solch gute Worte brachten auch Dekan Andreas Puckel, der scheidende Caritasdirektor Bernd Bleines und Matthias Schulze-Böing für das kommunale Jobcenter Main Arbeit, für den Start in das Projekt „Kirche am Hafen“ mit. Mit Bewohnern, vielen Gästen aus dem Dekanatsrat und der Caritas wurde nach dem festlichen Akt auf der großen Terrasse gegrillt, geplaudert und das Umfeld gestaltet - nun gut: Das Umfeld sollten an diesem Nachmittag zwei große Hochbeete sein, die in einer Mitmach-Aktion mit den Bewohnern bepflanzt werden. Ein neues Stadtviertel bedeutet auch die Chance für ein neues Konzept von Kirche in der Stadt - also Citypastoral. Der Ort für die Umsetzung hat sich im barrierefreien Haus des Gemeinnützigen Siedlungswerkes gefunden. Unweit der Hafentreppe mit Restaurant, Blumenlädchen und Eisdiele im Erdgeschoss, den Einkaufsmöglichkeiten gegenüber und der Hafenschule liegt der Raum zentral. An seinem Umfeld will sich auch das Angebot der Kirche am Hafen orientieren. Wer wohnt auf der Hafeninsel? Welche Interessen haben die Zugezogenen? Was wollen sie von Kirche wissen und was mit ihr anfangen? In dieser Haltung sind die Teamer der Citypastoral eingezogen und haben etwa eine Wunschkiste aufgestellt, in die Wünsche und Anregungen ebenso eingeworfen werden können wie in den Briefkasten an der Eingangstür.

Und jetzt geht es in die Erprobungsphase. Finden die Kindergruppen und die Seniorenberatung Zuspruch, die Resilienzgruppe, die Themenabende, die Meditations- und Gebetszeiten, wird die Burn Out-Prophylaxe angenommen? Ausprobieren und hinhören, das gilt es auch in Zukunft - und auf die beiden Gemeinden in der Nachbarschaft, St. Peter und St. Paul zu verweisen. Dort werden schließlich die gewohnten seelsorgerlichen Dienste verrichtet.

Kirche am Hafen: Caritas und Dekanat Offenbach - so steht es auf dem Eingangsschild. Macht vielleicht stutzig! Denn Caritas und Diakonie in Zusammenarbeit kennt man. Katholisch und evangelisch praktizierte Nächstenliebe gehen Hand in Hand.

Wie wollen jedoch hier Caritas und Kirche kooperieren? Das sollte selbst bei holpriger bisheriger Praxis selbstverständlich sein, meinen die Teamer von Caritas und Dekanat.